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Robert Schumann

Frage: Robert Schumann
(1 Antwort)

 
Was sind die typischen Merkmale seiner Werke?

Also was ist ein Merkmal,dass es ein Werk von Schumann ist.
GAST stellte diese Frage am 15.08.2010 - 16:20

 
Antwort von GAST | 15.08.2010 - 17:50
Die Frage lässt sich eigentlich nicht mit wenig Worten beantworten, aber ich versuch es mal:

1.
Schumanns Werke ordnet man der Romantik zu. Das ist allerdings ziemlich grob, da ja auch Komponisten wie Schubert, Mendelssohn, Tschaikovsky, Brahms etc. dieser Musikepoche angehören

2. Etwas, was man oft in Schumann Werken wiederfindet ist die im Laufe seines Lebens immer stärker werdende Persönlichkeitsspaltung, auch Bekannt als Schizophrenie.
Wenn man seine Werke analysiert stellt man fest, dass er musikalisch zwei unterschiedliche Charaktere verwendet, die sich auch kompositorisch voneinander unterscheiden (Unterscheiden in Notenwerte, Intervalle, Melodieverläufe etc.). Die Personen sind, die seine Persönlichkeitsspaltung verkörpern, Florestan (die leidenschalftliche Seite) und Eusebius (der eher zurückgezogene Typ).In Schumanns Werken (ob in allen weiß ich nicht, aber in vielen) findet man diese beiden unterschiedlichen Charaktere immer wieder, oder besser gesagt, man glaubt durch Analyse und Interpretation seiner Werke zu vermuten, dass manche Besonderheiten darauf zurückgehen. Das er zumindest psychisch etwas labil war und auch einem Selbstmordversuch unterlag ist bekannt. Da vermutet man schon, das irgendwas davon in seine Musik reingeflossen ist.
3. Ein drittes Merkmal für Schumanns Werke (auch wenn nicht für alle) ist das Wort. Er war eine Zeitlang Herausgeber von der "Neuen Zeitschrift für Musik". Er verehrte die Werke Jean Pauls, die für ihn bald sehr im Mittelpunkt standen. Das Schumann Liederzyklen schrieb (wie die Wintereise und die schöne Müllerin) zeigt, das er die Verbindung zwischen Musik und Sprache gesucht hat. Früher fürchtete man, dass das Wort der Musik in seiner Ausdruckskraft nicht gerecht werden könnte, weswegen man es nur selten einsetzte (Opern sind ein anderes Kapitel). Nur so um 900 - 1400, als noch gregorianische Gesänge überall praktiziert wurden und die Instrumentalmusik sich erst nach und nach entwickelte und sich vom Gesang emanzipierte, stand das Wort über der Musik. Zu dieser Zeit galt Musik nur als Begleitmittel für das Wort und hatte in der kath. Kirche keine große Anerkennung. Dann wurde das Wort so um 1500-1700 von der Intrumentalmusik verdrängt (ausgenommen bei Opern, da wollte man ja was erzählen), da diese den Komponisten mehr Möglichkeiten des Ausdrucks und der Virtuosität gab. Romantiker wie Schubert und Schumann haben dann beides miteinander kombiniert. (Wobei Beethoven im 4. Satz seiner 9. Sinfonie es bereits vorgemacht hat)

So, das war´r im Groben. Für Genaueres müsste man ein konkretes Stück haben und dieses analysieren.

Viel Spaß

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