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Referat: Expressionismus, Zusammenfassung

Alles zu Expressionismus (1910 bis 1925)

Florian Athens 8. Juni 2005


Referat zum Expressionismus (Script)

Vortrag in Stichpunkten:
Einleitung
Erklärung der Wortes / Definition
Historischer Hintergrund
Weltbild, Lebensgefühl
Literatur
Vertreter /Werke

Ausführliche Beschreibung:

Einleitung:
"[...] Auf meine Stirne tritt kaltes Metall
Spinnen suchen mein Herz.
Es ist ein Licht, das in meinem Munde erlöscht. [...]"
Schaurig-rätselhaft, ungewöhnlich, merkwürdig, zerhackt, pessimistisch, schrecklich, absurd, erschreckend, eklig, traurig, sinnlos, viel aussagend, grausig-schön, unrealistisch...
Das ist nur eine wirklich kleine Liste von Eindrücken und Gefühlsregungen, die allein diese drei Verse eines expressionistischen Gedichts im Leser erregen können.

Das Wort „Expressionismus“:
Wenn man die Kunst und die Musik dieser Zeit betrachtet, fällt es wohl kaum mehr schwer, das Wort "Expressionismus" zu übersetzen: Aus den beiden lateinischen Wörtern "ex" und "primere" zusammengesetzt bedeutet es "Ausdruckskunst"; es werden also innerlich gesehene Wahrheiten und Erlebnisse dargestellt, nicht die Lichtreize, wie sie auf das Auge fallen.
Den Expressionismus lässt man meist von ca. 1910 bis 1925 andauern. Doch oft wird auch gesagt, dass man diese Epoche nach hinten schlecht begrenzen kann, da nach dem zweiten Weltkrieg bis heute noch manche bedeutsamen Werke eigentlich expressionistisch sind.

Historischer Hintergrund:
Die "Ausdruckskunst" wurde in eine Zeit von großen Ereignissen, Turbulenzen und vor allem in die Zeit bzw. Vorzeit der Weltkriege hineingeboren.

Unter Wilhelm II. erlebte Deutschland eine unruhige Zeit. Auf der einen Seite stand seine Vernachlässigung innenpolitischer und sozialer Probleme, auf der anderen Seite die verstärkte Militarisierung und die turbulente Außenpolitik:
Dem Dreibund Deutschlands mit Italien und Österreich-Ungarn standen zum einen der Pakt Russlands mit Frankreich, zum anderen die sogenannte "Entente cordiale" Frankreichs mit Großbritannien. Als sich dann Deutschland nach der Ermordung des österreichischen Thronfolgerpaares in den kritischen Konflikt "verhedderte", sah sich Deutschland schließlich auch bei dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs umgeben von Gegnern.
Nach schweren Kriegsjahren waren die politischen und wirtschaftlichen Probleme Deutschlands noch lange nicht ausgestanden. Der "Vertrag von Versailles" 1919 mit immensen Forderungen an die Weimarer Republik war ein erneuter Rückschlag. Die Gebietsabtretungen, der Verlust des Auslandsvermögens und die Wiedergutmachungszahlungen stürzten die Wirtschaft in ein tiefes Loch. So sah man sich 1923 mit der Inflation, die das Vertrauen der Bürger in den Staat schwer erschütterte, an einem neuen Tiefpunkt angelangt.
Immer schwieriger wurde es nun auch, eine Mehrheit bei der Regierungsbildung zu finden, da das Parlament immer weiter zersplitterte.

Weltbild, Lebensgefühl
Der Einfluss des naturwissenschaftlichen Denkens wird auf die Geisteswissenschaften gelenkt. Von besonderen Einfluss wird die Philosophie des Franzosen Henri Bergson (1859 - 1941) bezeichnet. Er versucht zu beweisen, dass nur die Intuition, d.h. die innere Anschauung und nicht der "zergliederte" Verstand, das Wesentliche unmittelbar erfassen können.
In Deutschland und Österreich findet er Nachfolger, wie z.B. Oswald Spengler (1880 - 1936) mit seinem "Untergang des Abendlandes".
Ein Vorbild findet man vor allem im bekannten deutschen Philosophen Friedrich Nietzsche. Er forderte den neuen Menschen, den sogenannten "Übermenschen", dazu auf, er solle dem Neuen ungeachtet der Gefahren entgegengehen (Seiltänzer im Werk "Zarathustra").
In der Jugend der Jahre um die Jahrhundertwende vollzog sich bald eine Aufbruchsstimmung.
Die jungen Leute kritisierten die aktuelle Ordnung, sie hatten den festen Willen der Erneuerung. Revolutionär und respektlos griff in beiden Epochen die Jugend die Vergangenheit an. Die jungen Expressionisten wollten die Welt vor einem bevorstehenden Chaos retten .
Die Autoren traten nun für einen kompletten Bruch mit der Vergangenheit ein und setzen sich das Ziel, sich selbst wiederzufinden und der Welt zu helfen. Zugrunde lag diesem Ziel insbesondere nach 1914 ein starker Pazifismus. Dieser bildete sich vor allem heraus, zumal ein Großteil der Dichter den Ersten Weltkrieg miterlebten und selbst als Soldaten Dienst leisteten.
Am besten waren die Gedanken der "Epoche des Ausdrucks" in der Lyrik auszudrücken. In ihr konnten die Probleme besonders klar schon von der Wurzel angesprochen werden. Ausdrucksfülle sollte die unmittelbaren, nicht selten anklagenden Gefühle mitteilen.
Bedeutend für die expressionistischen Dichter waren nicht die eigene Situation und persönliche Schwierigkeiten, also nicht die eigene Persönlichkeit, sondern die Beziehungen aller Menschen untereinander. Fortlaufend wurde an Humanität, Menschenliebe und Frieden appelliert; Krieg, (Völker-) Hass und Tod waren dagegen, insbesondere für die kriegsteilnehmenden Dichter, "Horrorvision" und Angriffspunkt.

Vertreter der Literatur:
Man könnte denken, dass speziell die kleinbürgerlichen Schichten die ersten Vertreter der neuen Literaturrichtung stellten, denn sie waren ja die eigentlichen Opfer der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Missstände. Doch erstaunlicherweise stammen die kritischen Autoren aus bürgerlich-gebildeten Schichten und besuchten fast alle ein Gymnasium oder eine Universität. Der Hintergrund dieser scheinbaren Gegensätzlichkeit ist die erstarrte Bildung, d.h., es wurden Ideale gelehrt, die schon lange nicht mehr mit der Wirklichkeit übereinstimmten. Diese Widersprüche fielen der Jugend natürlich auf und verunsicherten ihre persönlichen Wertvorstellungen.
So kam es, dass die Karriere verdrängt wurde und sich die neuen Künstler entweder als Verkünder einer neuen Zeit verstanden oder sie sich einfach nur befreien wollten von Konventionen.
Unter den Expressionisten herrschte immer ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl, so dass sich Vereinigungen wie der "Charon" bildeten. Diese gaben Zeitschriften heraus wie "Der Sturm", "Der Brenner", "Die Aktion", "Das neue Pathos" oder die berühmte Zeitschrift "Die Brücke“.
In den Zeitschriften wurden wiederholt politische Thesen und sozialistische Forderungen veröffentlicht. Vielfach handelten Texte von Themen wie Frieden, Weltverbrüderung oder Ähnlichem.
Betrachtet man nun die genannten Zusammenhänge, fällt dem Leser sicherlich der "sozialistische Touch" auf. Es stimmt auch, dass sich nicht wenige Expressionisten zum Sozialismus hingezogen fühlten. Jene Autoren verurteilten den aufkommenden Nationalismus und sahen ihn als Bedrohung kommen.
Deshalb und überhaupt wegen der Ansichten der Expressionisten wurden sie nach 1933 verlacht und verfolgt. Die Zesur der Nationalisten setzte der Kunstepoche ein jähes Ende

Die bedeutendsten Autoren und wichtige Werke des Expressionismus:
Die Dramatiker
Ernst Toller (1893-1939)
Georg Kaiser (1878-1945)
Die Lyriker
Else Lasker-Schüler (1869-1945)
Gottfried Benn (1886-1956)

Ausführlich:

Georg Heym (1887-1912)

Charakteristisch für die Beunruhigung und die Vorahnungen der Expressionisten sind einige Werke Georg Heyms:
Gedichte wie "Umbra vitae" (= Schatten des Lebens), "Der Gott der Stadt" oder "Die Morgue" zeigen düstere Visionen der kommenden Ereignisse. Ihn quälten meist Sorgen vom Untergang der Menschen und vom Tod, obwohl er eigentlich lebensfroh war. Doch fand er in seinen Überlegungen immer den Tod als eine für ihn schrecklich-rätselhafte Bedrohung.
Sein bekanntestes Werk "Der Krieg" sagte die Schrecken voraus, die sich im Ersten und Zweiten Weltkrieg so traurig bewahrheiten sollten.
Georg Heym ertrank mit nur 24 Jahren am 16.1.1912 mit einem Freund beim Schlittschuhlaufen auf der Havel.
Dies ist nur ein Ausschnitt derjenigen Verfasser die Geschichte geschrieben (dafür bekannt waren).
Inhalt
Referat über den Expressionismus
- Einleitung
- Erklärung der Wortes / Definition
- Historischer Hintergrund
- Weltbild, Lebensgefühl
- Literatur
- Vertreter /Werke (1040 Wörter)
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