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Referat: Investiturstreit

Alles zu Investiturstreit

Investiturstreit


Der Streit um die Einsetzung der Bischöfe
1. Einleitung: Begriff Investitur und Situation vor 1075
2. Verlauf des Investiturstreits
3. Klärung des Streits zwischen Papst und Kaiser
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Neue Wege forderten Widerstände heraus, auch unter den Kirchenmännern selbst. Bischöfe verbaten sich die päpstliche Einmischung in ihre Amtsgeschäfte, engstirnige Kleriker wollten althergebrachte Praktiken, die ihre Gemeinden akeptierten, nicht ändern, beispielsweise die Heirat von Klerikern. Der spektakulärste Widerstand gegen kirchliche Reformen erwuchs einem Konflikt zwischen weltlicher und geistlicher Gewalt, der als Investiturstreit in die Geschichte einging (und möglicherweise von der Historiographie etwas überbewertet wurde.)
!. Einleitung
- Investitur: Einsetzung der Bischöfe; Einsetzung eines Geistlichen in sein Amt und offizielle
Übertragung der damt verbundenen Rechte an ihn. Sie geschieht in symbolischer
Form, indem dem Geistlichen Ring und Stab überreicht werden. Wenn das ein
weltlicher Herr tut (König), spricht man von Laieninvestitur.
- Bezeichnung für Konflikt zwischen Kirche und Herrscher im 11. Jhd. um die Rolle der
weltlichen Herrscher bei der Amtseinsetzung von Bischöfen und Äbten
- in England, Frankreich und Deutschland
- bis dahin wurden Bischöfe und Äbte vom Landesherren eingesetzt, der ihnen Ring und Stab
überreichte
- im Heiligen Römischen Reich und dem normannischen England verfügte der König über
Bistümer
- in Frankreich bestimmten Herzöge und Grafen
- im ottonisch-salischen Reichskirchensystem schuf sich der Kaiser eine wesentlich politische
Stütze seiner Herrschaft
- jedoch konnten Bischöfe und Äbte den Besitz ihrer Kirche wegen ihrer Ehelosigkeit nicht in
einer vererbare Hausmacht umwandeln
- im 11. Jhd. kam es zu kirchlichen Reformbewegungen
- diese hatte zunächst nur die Vergabe von Kirchenämtern gegen Geld bekämpft
- 1060 entstand die Laiennvestitur (Investitur die von Nicht-Geistlichen vorgenommen wurde)
- sie befürchteten das bei der Amtseinsetzung mehr Wert auf Loyalität zum Grundherrn als auf
geitliche Ausbildung gelegt wurde
- Papst Gregor VII. verbot 1075 die Laieninvestitur
- Papst Gregor VII.: - 1073 Wahl um Papst
- Hildebrand war keine besonders anziehende Persönlichkeit, aber Papst
von großem persönlichen und moralischen Mut
- ein Berater Leos IX. und hatte sein ganzes Leben für Unabhängigkeit
und Vorherrschaft des Papsttums inerhalb der westlichen Christenheit
gekämpft
- war Italiener,kein Römer; erklärt, warum er die Übertragung der
Papstwahl auf das Kardinalskollegium entschieden förderte und so den
stadtrömischen Adel ausschloss
- als Reformen zu einer Angelegenheit von Politik und Gesetz und weniger
von moralischen Verhalten geworden waren, provozierte er lieber einen
Konflikt als ihn zu vermeiden
- er liebte entschlossenes Handeln ohne auf Konsequenzen zu achten
2. Verlauf der Investitur
- es ging im Kern um materielle Sachen
- stritt über Teilung von Macht und Reichtum, also über die kaiserlichen wie kirchlichen
Herrschaftsrechte
- Die Frage war: Wie sollten sich weltliche und kirchliche Autorität zueinander verhalten?
- zum Ausbruch des offenen Konflikts kam es nachdem Heinrich IV. (1056-1106) gegen den
Willen des Papstes im Sommer 1075 Investituren durchführte
- er besetzte freie Bistümer und Abteien mit vertrauensvollen Männern; z.B. setzte er Kaplan
Tedald als Mailänder Erzbischof ein
- nach Auffassung des Papstes wurde ein Priester als Erzbischof eingesetzt, der nicht
gewählt wurde
- weiterhin nimmt er Investituren in Städten des Kirchenstaates vor, welche aber im zentralen
Wirkungsbereich des Papstes lagen
- damit versuchte Heinrich IV. seine Herrchaft in Italien zu stärken
- Papst droht daraufhin in einem Brief im Dezember 1075 mit dem Ausschluss aus der Kirche,
wenn er weiterhin das Investiturverbot missachtet
- Heinrich sicherte dem Papst seine Ergebenheit in Briefen zu, aber er missachtete das
Investiturverbot weiterhin
- 24. Januar 1076 kamen der Kaiser, zahlreiche Vertreter des Reichsepiskopats (Gesamtheit d.
Bischöfe) sowie einzelne weltliche Fürsten zur Wormser Synode (Kirchenversammlung)
zusammen da sie die Drohung des Papstes als klare Kampfansage ansahen
- aus dieser Versammlung geht eine Absageerklärung hervor in der 24 Bischöfe und 2
Erzbischöfe dem Papst den Gehorsam kündigen
- in Absageerklärung wird Papst vorgeworfen sich gegen die Reichsrechte in Rom und
Italien vergriffen zu haben (weil er sich dort gegen den Kaiser erhoben hatte)
- des weiteren wird ihm vorgeworfen gegen göttliches und menschliches Recht gehandelt
zu haben indem er an die Bischöfe Hand angelegt habe und idem er den Kaiser die
erbliche Würde entrissen habe
- Heinrich verweist also auf seine Unantstbarkeit als erblicher Kaiser, was ihm keine
päpstliche Gewalt nehmen kann und befiehlt den Papst von seinem Stuhl
- "Ich, Heinrich, durch die Gnade Gottes König, sage dir zusammen mit allen meinen
Bischöfen: Steige herab, steige herab!" Brief von Heinrich an Papst
- Reaktion des Papstes: Exkommunikation (Bannung), gab Bannung bei Predigt auf römischer
Fastsynode 1076 bekannt
- als Grund der Bannung gab er die Wiedersetzung gegen die päpstliche Autorität und dem
Umgang mit Gebannten (waren die Bischöfe, welche von Heinrich eingesetzt wurden) an
- Absetzung/Bannung durch Papst war einerseits rechtlich fraglich, da eigentlich nur Fürsten
diese Befugnis hatten Kaiser zu bannen
- denn der Kaiser bezog sein Amt durch diese Fürsten und nicht durch den Papst
- andererseits war es indirekt auch möglich, da Fürsten einen Gebannten nicht als Kaiser
akzeptieren würden und Papst somit die Macht über ihn hat
Folgen der Bannung
1. Entbindung der Untertanen vom Treueeid (Menschen sind über Macht Henrichs nicht mehr
unterworfen) - es folgte der Verlust seiner Position als Kaiser, verlor stetig an Ansehen beim
Volk
2. Einvernehmen zwischen dem Kaiser u. den Bischöfen war zerstört; stattdessen bildete sich
mit den sächsischen Fürsten, süddeutschen Frsten und einem großen Teil des Episkopats
(Gesamteit der Bischöfe) eine feindliche Koalition (Zusammenschluss, Zweckgemeinschaft)
gegen den Kaiser
3. die gebannten Bischöfe suchten nun Frieden mit dem Papst (jene Bischöfe welche
Abtrittserklärung -damals gegen Papst richteten und außerdem jene welche als Grund der
Bannung des Kaisers angegeben wurden weil sie Umgang mit Kaiser hatten
4. Kaiser muss innerhalb eines Jahres vom Bann loskommen, andernfalls kommt es zur Wahl

eines neuen Kaisers
Um sich vom Bann lossprechen zu lassen trat er im Büßergewand den Gang zur Burg Canossa an, in welche sich der Papst zurückgezogen hatte.
Der Gang nach Canossa
- nach Kirchenbann durch Gregor fielen zahlreiche dt. Fürsten, die Heinrich unterstützten
von ihm ab
- zwangen ihn zu einer Lösung des Problems
- Papst wollte sich mit Fürsten treffen
- deswegen brach Heinrich 1076 nach Italien auf um das Treffen abzufangen
- Gregor VII. wollte Begegnung mit Heinrich IV. ausweichen
- zog sich deswegen auf Burg Canossa der Marktgräfin Mathilde zurück
- Heinrich erfuhr dies, wollte mit Hilfe der Marktgräfin über ein Treffen verhandeln
- Verhandlung scheiterte jedoch
- am 25.01.1077 zog Heinrich im Büßergewand vor die Burg Canossa
- 3 Tage später, am 28.01.1077, löste der Papst Heinrich vom Kirchenbann
- 1080 erneut gebannt eroberte er schließlich 1083 Rom
- ließ sich vom Gegenpapst Clemens III. zum Kaiser krönen
- Gregor VII. konnte sich in Rom verschanzen und auf die Hilfe des Normannenführer,
Robert Guiscard, warten
- Normannen konnten Heinrich IV. aus Rom verdrängen

- Papst floh nach Salerno, wo er bald starb. seine letzten Worte oolen gewesen sein:
" Ich habe die Gerechtigkeit geliebt und das Unrecht gehasst. Deshalb sterbe ich in
der Verbannung." Er sarb 1085.
- sein Nachfolger Urban II. erneuerte 1095 das Verbot der Laieninvestitur
- nach 2. Italienzug und dem Abfall seines Sohnes Heinrich V. musste Heinrich IV.
1106 abdanken
- wenig später starb er
- Heinrich V. setzte Investitursreit weiter fort
- er zwang Papst Paschalis II.die Laieninvestitur ab, hatte jedoch keinen anhaltenden
Erfolg
- am 23.09.1122 wurde zwischen Heinrich V. und Papst Calixt II. das Wormser
Konkordat abgeschlossen
Klärung des Streits zwischen Papst und Kaiser
Wormser Konkordat
- Konkordat: Vereinbarung zwischen kath. Kirche und einem Staat über Angelegenheiten
an denen beide beteiligt sind, z.B. Ernennung von Bischöfen und Äbten
- in dem Fall war es ein Vertrag zwischen Heinrich V. und Papst Calixt II.
- im Dom Worms verkündet, daher Wormser Konkordat, im Jahr 1122
- Wormser Konkordat beendete Investiturstreit mit einem Kompromis
- Festlegung: Bischöfe und Äbte sollen durch Domkapitel gewählt werden, d.h. Heinrich V.
verzichet auf geistliche Investitur
- König durfte Bischöfe aber vor der Weie belehnen, d.h. sie mit den weltlichen Insignien
(Zepter, Schwert) in ihr Amt einsetzen
- in Italien und Burgund durfte er das erst 6 Monate nach der Wahl
- Kompromis wirkte sich rechtlich aus, Temporalien (sind die dem Inhaber eines
Kirchenamts zustehende Recht und Güter) verlieh nun also der König (wie erwähnt Zepter
und Schwert)
- Spiritualien (geistliche Befugnisse wie Weihegewalt und Sakramentenspendung) verlieh die
Kirche, also Verleihung von Ring und Stab durch den Papst
- Kaiser war bei der Wahl allerdings anwesend
- auf die Bischöfe als Reichsbeamte konnte sich der König nun nicht mehr stützen
Ergebnisse vom Investiturstreit und Wormser Konkordat
- Kaiser blieben immer noch beträchtliche Einflussmöglichkeiten auf Kirche
- Abhängigkeit der Kirche vom Kaiser bzw. Königtm war besiegt wurden
- Bischöfe waren nun keine willenlosen Vollstrecker der königlichen Politik mehr
- Fürsten gewannen erheblich an Einfluss auf Kosten des Königtums durch Opposition und
auftreibende Auseinandersetzung zwischen Kaiser und Papsttum
- Einfluss der Fürsten äußerte sich in der Entwicklung zur Landesherrschaft
- Landesfürsten hatten dort nun nahezu uneingeschränkte Herrschaft (das bedeutet, dass die
Autorität des Königtums eingeschränkt wurde)
- Fürsten hatten Gerichts- und Münzhoheit, sowie Hoheit über Zollwesen
- Ebenfalls erhielten sie Polizeiaufgaben und Befehlsgewalt über das Heer
- es entstand "Reichsfürstenstand" (fester Kreis von weltlichen und geistlichen Fürsten) wurde
zum Ende des Invetitursteits abgeschlossen
- Mitglieder entschieden vor allem die Wahl von Königen mit
- Kaisers Einfluss wurde weniger
- Stärkung der Macht des Papstes
Inhalt
1. Einleitung: Begriff Investitur und Situation vor 1075
2. Verlauf des Investiturstreits
3. Klärung des Streits zwischen Papst und Kaiser (1546 Wörter)
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