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Referat: Iphigenie in der griechischen Mythologie

Alles zu Antike (ca. bis 600 n. Chr.)

Iphigenie in der griechischen Mythologie


INHALT
I. Die Geschichte der "tatsächlichen" Iphigenie
1. Erklärung des Tantalidenfluchs
2. Eingliederung des Mythos Iphigenie in den Kontext der Ilias
a) Grund für Iphigenies Opferung
b) Folgen der vermeintlichen Opferung an den Beispielen Agamemnon & Klytämnestra

II. Beispiele der Bearbeitung des Stoffes
Aufzählung der Autoren, die sich mit der Geschichte der Iphigenie befassten.

III. Goethes Bearbeitung im Gegensatz zum Mythos
1. Gewaltfreie Abhandlung contra brutale Wirklichkeit
2. Aufgeklärtes Götterbild contra bedingungslose Götterergebenheit

VORTRAG

I. Die Geschichte der "tatsächlichen" Iphigenie


1.
Erklärung des Tantalidenfluchs

- Die Nachkommen des Tantalos bezeichnet man als Tantaliden.

- Tantalos war König von Phrygien und ein Sohn von Zeus.
- Er durfte mit den Göttern zusammen im Olymp essen, aber er stahl Nektar und Ambrosia von dort, um damit seine sterblichen Freunde zu bewirten.
- Um die Unfehlbarkeit der Götter zu prüfen schlachtete er seinen Sohn Pelops und setzte ihn den Göttern zum Essen vor. Diese ekelhafte Tat wurde bemerkt und er wurde in den Tartaros verbannt (den dunkelsten Ort des Hades), wo er die Qualen von Hunger und Durst erleidet
- Bis zum Hals in Wasser stehend, überm Kopf ein Früchtebaum – Beides weicht zurück
- Der Fluch der Götter sollte auch seine gesamte Nachkommenschaft treffen, zu denen eben auch sein Urenkel Agamemmnon und dessen Kinder zählten.

2. Eingliederung d. Mythos Iphigenie in den Kontext d. Ilias - Grund für Iphis Opferung

Wie die meisten wissen werden, war der Beginn des trojanischen Kriegs der Raub der Helena.
Menelaos, Bruder von Agamemmnon, konnte auf alle Fürsten zählen die, wie er, vor Jahren um die Hand der Helena angehalten hatten, denn jeder Mitbewerber musste auf einem Pferdekadaver stehend schwören, dass er dem zukünftigen Mann der Helena jederzeit beisteht.
Also versammeln sich die griech. Fürsten in Aulis. Um sich etwas Ablenkung zu gönnen geht Agamemmnon jagen. Er erlegt dabei aber eine der Artemis geweihte Hirschkuh und zieht somit den Zorn der Göttin auf sich und es gibt keinen Wind mehr, so dass die Flotte nicht in Richtg. Troja ablegen kann. Der berühmte Seher Kalchas wird befragt, was zu tun ist. Er sagt Agamemmnon muß seine älteste Tochter, Iph., opfern. Der König zögert keinen Augenblick und er hätte ihr selbst die Kehle durchgeschnitten, wenn nicht Artemis im letzten Augenblick aus Mitleid Iph. vom Altar weggehoben hätte. Sie brachte Iph. nach Tauris, damit sie ihr dort in ihrem Tempel als Priesterin dienen konnte.

b) Folgen der vermeintlichen Opferung an den Bsp. Orest, Agamemnon & Klytämnestra

Nun kurz zu den folgenden Geschehnissen und wie sie variieren:

Ganz im Sinne des Tantalidenfluchs folgt hier Bluttat auf Bluttat:
Als Agamemmnon nach über 10 Jahren aus Troja wiederkehrt, wird er von seiner Frau Klytämnestra und seinem Cousin Aigisthos(der gleichzeitig der Liebhaber seiner Frau war) im Bad ermordet. Elektra suchte direkt danach Orest auf, der bei den Großeltern aufwuchs und befahl ihm den Mord zu rächen. Orest war schockiert, er befragte das Orakel von Delphi und das erhöhte den Druck auf ihm den Mord zu sühnen, denn es prophezeite ihm andernfalls Lepra. Er ging nach Mykene und kam unerkannt mit einer List bis zur Mutter und ihrem Liebhaber. Erbarmungslos köpfte er beide.
Genau das ruft die Furien auf den Plan, die Rachegöttinnen, die ihn durch die ganze Welt hetzen und mit Wahnsinn strafen.
Ab hier teilt sich die Geschichte.

Entweder die Furien erwischen ihn und liefern ihn an den Areopag, ein Gericht der Götter auf der Erde, in Athen aus. Die Furien übernehmen die Anklage, Apoll die Verteidigung. Die Bürger Athens fungieren als Schöffen.
Es kommt wie es kommen muss, bei der abschließenden Abstimmung gibt es eine Pattsituation. Aber die Göttin Athene, die den Vorsitz im Areopag hat, ergreift Partei für Orest, mit der Begründung: "Väter haben ggüber den Müttern Vorrang."

Oder, wie bspw. bei Euripides, geht Orest, nach der Befragung des delphischen Orakels, mit Pylades nach Tauris um dort das Artemisabbild zu stehlen. Er wird gefasst und Iphigenie soll ihn, wie viele andere davor, opfern. Doch sie fliehen gemeinsam und mit dem Göttinnenabbild von der Insel nach Attika, wo Iphigenie ihr weiteres Leben verbringt und als Priesterin stirbt.

II. Beispiele der Bearbeitung des Stoffes


Aufzählung der Autoren, die sich mit der Geschichte der Iphigenie befassten.

So weit, so gut.
-Iphigenies Geschichte ist wirklich ein, auch über die Zeit, sehr gern und oft bearbeiteter Stoff, obwohl ihre Geschichte erst sehr spät, nach der Agamemmnons und der Klytämnestras, festgehalten wurde.
- Manche Interpreten glauben sogar, dass sie früher eine rivalisierende Jagdgöttin war, deren Kult dann später mit dem von Artemis zusammengefasst worden ist.
- Hesiod wiederum geht davon aus, dass sie zu Hekate geworden ist, der Göttin der Zauberkunst und Totenbeschwörung.
Die wohl wichtigste Bearbeitung des Tantalidenmythos der Antike ist die von Euripides,
in der Neuzeit sind es Gerhard Hauptmanns "Iphigenie in Aulis" und natürlich Goethes "Iphigenie auf Tauris".

III. Jetzt noch ein wenig zu den Gegensätzen zwischen Goethes Bearbeitung und der mythischen Überlieferung.


Der erste Punkt ist die gewaltfreie Abhandlung contra der brutale(n) Wirklichkeit:
In Goethes Stück wird ja, bis auf das angedeutete Scharmützel zwischen Orests Truppen und den Taurern, auf Gewalt verzichtet.
In der griechischen Mythologie ist, wie ich ja vorher bereits erzählt habe, Blutvergießen fast etwas Alltägliches. Gerade der Weg der Tantaliden ist mit Morden und Verrat gesäumt. Iphigenie muss bei Goethe wohl nie jemanden opfern, in der Antike war aber genau das ihr Tagesgeschäft.
Auch das bei Goethe beschriebene Verhältnis, dass Iphigenie mit ihrem Glauben hat, ist sehr weit vom tatsächlichen Götterbild der Antike entfernt.
Hier steht wirklich Determination gegen Freiheit
Die Menschen damals, auch die Tantaliden, die in ihren Adern ja auch einen Teil Götterblut hatten, haben die Götter gefürchtet und es war fest im Glauben verankert, dass die Götter die zu gehenden Wege vorbestimmen und man sich dagegen nicht auflehnen kann.
Dagegen entwickeln die Protagonisten in Goethes Fassung im Lauf des Dramas ja alle die Fähigkeit frei zu entscheiden und Iphigenie sieht die Götter als eine Art helfende Ratgeber!

Man sieht, dass Goethe wirklich massiv von der künstlerischen Freiheit Gebrauch gemacht hat, damit die Geschichte Iphigenies vom blutigen Mythos zum humanistischen Drama der Klassik werden konnte.

Personen- & Begriffseklärung:

siehe bitte Datei

Quellen:

- Bellinger, Prof. Dr. Gerhard J., "Knaurs Lexikon der Mythologie", München (Droemer Knaur Verlag) 3 1999
- Fink, Gerhard, "Who’s who in der antiken Mythologie", München (Deutscher Taschenbuch Verlag) 2 2003
- Gottschalk, Herbert, "Lexikon der Mythologie", München (Wilhelm Heyne Verlag) 2 1996
- Köhlmeier, Michael, "Das große Sagenbuch des klassischen Altertums" , München (Piper Verlag) 4 2004
- Peterich, Eckhart & Grimal, Pierre, "Götter und Helden", Düsseldorf (Artemis & Winkler Verlag) 2 2000
- Voss, Johann Heinrich, "Homer – Ilias & Odyssee", München (Winkler Verlag) 2 1976
- www.mythentor.de/griechen/troja3.htm
- www.griechische-antike.de/Mythologie-trojanischer-krieg.php
Inhalt
Iphigenie in der griech. Mythologie, Bezug auf den Mythenkreis des trojanischen Kriegs, Einordnung in den Kontext, Gegenüberstellung des Mythos mit Goethes Interpretation der Weimarer Klassik. (1109 Wörter)
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