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Schule > Geschichte > Deutsche Geschichte > Nationalsozialismus > Bücherverbrennung in der NS-Zeit

Bücherverbrennung

Informationen zu Goebbels
Erklärung und Ablauf der Bücherverbrennungen im Dritten Reich
Feuersprüche und die Namen auf der „Schwarzen Liste“
Widerstand?
Erich Kästner und die Bücherverbrennung
Bücherverbrennung in der Vergangenheit und der Gegenwart

Informationen zu J. Goebbels:
*24.10.1897 +01.05.1945 (Selbstmord mit der Familie)
1929 Reichspropagandaleiter der NSDAP
1933 Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda
Präsident der Reichskulturkammer
( lenkte die öffentliche Meinung und entschied über Literatur, Theater, bildende  Kunst und Musik, Presse, Film und Rundfunk (Initiator der Bücherverbrennung)
( Journalisten wurden per Gesetz zu Erfüllungsgehilfen der Regierung gemacht, sie  hatten dem „Schriftleitergesetz“ zu folgen
( Skrupellosigkeit und virtuose Beherrschung propagandistischer Effekte machten  Goebbels zu einem der Hauptverantwortlichen für die Verbrechen des  nationalsozialistischen Regimes

Erklärung und Ablauf der Bücherverbrennung im Dritten Reich:
Höhepunkt einer Kampagne der NSDAP gegen politsch unbequeme und jüdische Schriftsteller, Künstler und Wissenschaftler
10.05.1933 unter anderem in Berlin mit großem propagandistischen Aufwand inszeniert und von nationalsozialistischen Studenten durchgeführt
Bücherverbrennung wurde, von wenigen Ausnahmen abgesehen, von der deutschen Öffentlichkeit widerspruchslos hingenommen
In Lastwagen/Ochsenkarren wurden aus allen Haushalten Bücher „nichtarischer“ und „zersetzender“, „undeutscher“ und „volksfremder“ Autoren herbeigeschafft, um sie im offenen Feuer zu verbrennen, begleitet von so genannten „Feuersprüchen“
( Joseph Goebbels „in Deutschland die Nation sich innerlich und äußerlich gereinigt  hat“
( Kampagne „Wider den undeutschen Geist“
Teil dieser Aktion waren „Schwarze Listen“ für die „Säuberung“ öffentlicher und privater Bibliotheken, es wanderte alles auf den Scheiterhaufen, was sich des „politischen Verrats“ oder der „Gesinnungslumperei“ schuldig machte
( Werke von deutschen Philosophen, Wissenschaftlern, zeitgenössischen Autoren und  sogar von klassischen Dichtern kamen genauso auf diese Liste

Feuersprüche:

Die so genannten „Feuersprüche“ rufend, wurden die Bücher ins Feuer geworden:
„Gegen Klassenkampf und Materialismus, für Volksgemeinschaft und idealistische Lebenshaltung, Ich übergebe der Flamme die Schriften von Marx und Kautsky.“
„Gegen Dekadenz und moralischen Verfall! Für Zucht und Sitte in Familie und Staat! Ich übergebe der Flamme die Schriften von Heinrich Mann, Ernst Glaeser und Erich Kästner.“
„Gegen seelenzerfasernde Überschätzung des Trieblebens, für den Adel der menschlichen Seele! Ich übergebe der Flamme die Schriften des Sigmund Freuds.“

Schwarze Liste:
Heinrich Mann, Der Untertan
Thomas Mann, Deutsche Ansprache, Ein Appell an die Vernunft
Franz Jung, Die Eroberung
Erich Kästner, Fabian

Widerstand?:
Verlage und Buchhandlungen passten sich der Lage an
( Der „Börsenverein der Deutschen Buchhändler“ biederte sich mit einem „Sofortprogramm des deutschen
Buchhandels“ bei den faschistischen Machthabern an. Der Buchhandel begrüßte die „nationale
Erhebung“, und er habe seine „Bereitwilligkeit zur Mitarbeit an ihren Zielen alsbald zum Ausdruck
gebracht“
Bildungsbürgertum tat die Aktionen als „studentischen Bieralk“ ab
Das Ausland war eher amüsiert als schockiert über den „Übereifer“ der deutschen Studenten
Die zu meist verschont gebliebenen Autoren zogen das Schweigen vor, im Gegensatz zu dem Dichter Oskar Maria, er wehrte sich vehement gegen die „Schwarze Liste“; sein Ausruf dazu: „Verbrennt mich“

Erich Kästner und die Bücherverbrennung:
äußerte Kritik am Krieg und seine Klage über die Not der Armen auf der einen Seite und seine Entlarvung der Ausschweifungen der Wohlhabenden auf der anderen Seite erregten den Ärger der neuen Herrscher
Da Kästner auch kritische Texte gegen Krieg, Diktatur, Engstirnigkeit, Intoleranz, Unmenschlichkeit geschrieben hatte, blieb er während des Dritten Reichs ständig unter Beobachtung der Nationalsozialisten
Durch die Bücherverbrennung setzte sich Kästner im weiteren Verlauf seines Lebens vehement gegen jegliche Zensur ein
Erich Kästner war einer der Autoren, der persönlich bei der Bücherverbrennung zusah (verborgen in der Menschenmenge)
„Und im Jahre 1933 wurden meine Bücher in Berlin, auf dem großen Platz neben der Staatsoper, von einem gewissen Herrn Goebbels mit düster feierlichem Pomp verbrannt. 24 deutsche Schriftsteller, die symbolisch für immer ausgetilgt werden sollten, rief er triumphierend bei Namen. Ich war der Einzige der 24, der persönlich erschienen war, um dieser theatralischen Frechheit beizuwohnen. Ich stand vor der Universität, eingekeilt zwischen Studenten in SA- Uniform, den Blüten der Nation, sah unsere Bücher in die zuckenden Flammen fliegen und hörte schmutzige Tiraden des kleinen abgefeimten Lügners. Begräbniswetter hing über der Stadt...“

Dekadenz und moralischen Verfall sahen die Nationalsozialisten vor allem in Kästners Roman „Fabian“. Erich Kästner selbst schreibt in einem (erst nach dem 2. WK veröffentlicht) Nachwort des Buches darüber:
„Dieses Buch ist nichts für Konfirmanden, ganz gleich, wie alt sie sind. Der Autor weist wiederholt auf die anatomische Verschiedenheit der Geschlechter hin. Er lässt in verschiedenen Kapiteln völlig unbekleidete Damen und andere Frauen herumlaufen...“

Bücherverbrennung in der Vergangenheit und der Gegenwart:
325 wurden die Bücher des Arius und seiner Schüler nach dem 1. Konzil von Nicäa als häretisch verbrannt
Am 10. Dezember 1520 ließ M. Luther die päpstliche Bannandrohungsbulle am Elstertor in Wittenberg verbrennen
Auf dem Wartburgfest im Oktober 1817 fand eine Bücherverbrennung in Anwesenheit von 600 Burschenschaftern statt
- Während eines „book burning Gottesdienstes“ der amerikanischen christlichen Harvest Assembly of God im März
2001 wurden Schallplatten (Bruce Springsteen, AC/DC u.a.), Einkaufsbeutel voll Bücher, Videos wie z.B. Harry
Potter (mit der Begründung, der neue Held unzähliger Leser verherrlicht Zauberei und Hexentum.)
Reverend George Bender zu ABC- News: „Wir glauben, dass Harry Potter Zauberei und Hexenwesen verklärt, also
das Paranormale, Dinge, die gegen Gott sind. Und das ist

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