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Unsere letzte Hoffnung: Hitler

Alles zu Nationalsozialismus

Anna Niederhut


Hausaufgabe PW 06.01.02
Bildbeschreibung des Wahlplakates
„Unsere letzte Hoffnung: Hitler“
Das vorliegende Wahlplakat stammt aus der Endphase der Weimarer Republik, also aus den frühen dreißiger Jahren und ist von der NSDAP.
Das Format des Plakates ist hochkant. Am oberen Bildrand steht der linksbündig geschriebene Text „Unsere letzte Hoffnung:“, der so angeordnet ist, dass jedes einzelne Wort in einer neuen Zeile beginnt. Am unteren Bildrand steht „Hitler“ in Großbuchstaben. Die Buchstaben dieses Schriftzuges sind ungefähr drei mal so groß wie die des oberen. Das Wort „Hitler“ nimmt ungefähr ein Viertel des gesamten Plakates ein und sticht so unmittelbar hervor. Alle Buchstaben sind weiß mit einem gelblich-bräunlichen Stich in einer breiten Blockschrift geschrieben.
Im Hintergrund des Plakates ist eine große Menge von Menschen zu sehen, wobei alle Gesicht und Blick dem Betrachter zuwenden. Die vordersten Menschen sind noch gut zu erkennen, aber im oberen Drittel des Plakates sind sie nur noch ansatzweise oder gar nicht mehr wahrzunehmen. Der gesamte Hintergrund ist in einem bräunlichen gelb dargestellt.
In der oberen rechten Ecke befindet sich ein quaderförmiges Haus mit mehreren Stockwerken; es ist vom oberen Bildrand abgeschnitten und sehr verschwommen. Es handelt sich vermutlich um ein Fabrikgebäude.
Der vorderste Mensch am rechten Bildrand ist am besten zu erkennen. Es ist ein älterer Mann in einem dunklen Jackett. Sein Unterkörper und sein rechter Arm sind von den Bildrändern abgeschnitten. Er trägt unter dem Jackett eine helle Weste, ein helles Hemd und eine dunklere Krawatte. In seinem Gesicht sind ein Schnurrbart und eingefallene Wangen auffällig. Die Augen sind, wie bei jeder der dargestellten Personen, nicht zu erkennen. Seine Stirn liegt in Falten. Er macht einen sorgenvollen, sogar verzweifelten Eindruck.
Links hinter ihm steht ein Mann in einem halboffenen Mantel. Er ist mittleren Alters. Um seinen Hals ist ein Halstuch oder ein Schal gebunden und auf dem Kopf trägt er eine Schiffermütze. Sein Mund ist geschlossen. Der Ausdruck auf seinem Gesicht ist missmutig und erschöpft; es ist leicht zu erkennen, dass er ein Arbeiter ist.
Links hinter dem Mann mit der Schiffermütze steht ein weiterer Mann. Er trägt einen Hut und einen dunklen Mantel, der bis oben zugeknöpft ist. Sein Hut ist tief in die Stirn gezogen und deshalb ist von seinem Gesicht nur zu erkennen, dass er einen Schnurrbart trägt. Er wirkt wachsam und fragend.
Rechts hinter ihm steht noch ein Mann. Er ist etwas älter und trägt einen hellen Mantel. Er hat einen Schal um den Hals gewickelt und eine helle Schiebermütze, unter der ein schmales und ausgemergeltes Gesicht zu sehen ist, auf dem Kopf. Seine Schultern sind ein wenig hochgezogen und es ist offensichtlich, dass er friert. Er wirkt mitleiderregend und armselig.
Rechts neben ihm steht eine jüngere Frau mit dunklen Haaren, die sie nach hinten zurückgebunden hat. Sie hat ein gemustertes Tuch fest um die Schultern gewickelt und auf ihrem Arm trägt sie ein Baby oder Kleinkind, das sie fest an sich gedrückt hält.
Die weiteren Menschen auf dem Plakat sind schwerer zu erkennen. Sie sehen aber den Beschriebenen ähnlich.
Die Menschen auf dem Plakat machen insgesamt einen trostlosen und verzweifelten Eindruck. Das Gebäude in der oberen rechten Ecke des Plakates unterstützt dieses Gefühl, weil es weder verziert ist noch sehr lebendig aussieht.
Seit dem Ersten Weltkrieg war die Bevölkerung von der Regierung oft enttäuscht worden, zunächst durch die für sie sehr überraschend kommende Niederlage, die noch niederschmetternder war, wenn man bedenkt, dass das Volk viel für den Krieg geopfert hatte und wie enthusiastisch die Männer zu Kriegsbeginn loszogen, immer im Glauben an den sicheren Sieg. Dann wurden die Menschen durch den Versailler Vertrag weiter ernüchtert, der zu heftigen Agitationen gegen die Weimarer Republik führte. Aus den hohen Reparationskosten entstand eine Inflation. Die Siegermächte, die Wilsons 14-Punkte-Plan gebrochen hatten und Deutschland die alleinige Kriegsschuld zusprachen, galten als feindlich und der Wunsch nach einem Sturz von parlamentarischer Demokratie und Weimarer Republik zugunsten eines starken Führers, der den Weg aus Hoffnungslosigkeit und Armut, die durch die Weltwirtschaftskrise von 1929 noch verstärkt worden war, weisen sollte, wuchsen. Die Situation der Menschen war sehr schlecht; Armut, Hunger und Elend waren vorherrschend.
Die dargestellten Menschen sind aus unterschiedlichen sozialen Personengruppen gewählt, wie zum Beispiel der Mann mit der Schiffermütze, der eindeutig ein Arbeiter ist oder die Frau mit dem Kind, die für Frau und Familie generell steht. Jeder Betrachter des Bildes erkennt sich also in den dargestellten Menschen wieder. Er blickt in einen Spiegel und ihm wird die armselige Situation, in der er sich selbst befindet, vergegenwärtigt. Durch den Schriftzug „Unsere letzte Hoffnung: Hitler“ wird der einzig mögliche Ausweg aus dieser Misere verdeutlicht. Gleichzeitig wird man von den Menschen auf dem Plakat angeschaut und einem wird die Verantwortung für diese Menschen aufgedrängt, denn sollte man die NSDAP nicht wählen, so kann ihnen auch nicht geholfen werden. Hitler nämlich, und mit ihm die gesamte NSDAP mobilisierten die Massen, indem sie eine vollständige Änderung der bestehenden Lage und Arbeit für das gesamte Volk versprachen. Er lehnte öffentlich den Versailler Vertrag ab und forderte seine Revision. So fanden die Bestrebungen des Volkes ihre Erfüllung in Hitler und der NSDAP.
Ich habe mich für eine Beschreibung dieses Wahlplakates entschieden, weil es die Situation der Menschen in dieser Zeit der Umbrüche sehr deutlich zum Ausdruck bringt. Als aufgeklärter Mensch von heute fragt man sich oft, wie es überhaupt soweit kommen konnte, dass Hitler mit der NSDAP an die Macht kam und warum so viele Menschen so blind waren, dass sie die Auswirkungen ihres Wahlverhaltens nicht erkannten und warum einige auch danach glaubten, es sei gut und richtig, dass Hitler an die Macht kam. Beim Betrachten des Plakates begreift man, dass die Menschen damals nichts anderes hatten, woran sie glauben konnten, sie hatten nämlich schon zu viel verloren. Auch wenn wir uns heute nur ansatzweise erklären können, warum zahlreiche Menschen damals ihre Stimme der NSDAP gaben, so denke ich, dass dieses Wahlplakat Auskunft über die Stimmung im Deutschen Volk und die aggressive Propaganda, durch die es der NSDAP gelang, in allen Bevölkerungsschichten Anhänger für sich zu gewinnen, gibt. Weiterhin macht es sichtbar, dass die Propaganda auf einer emotionalen Ebene ablief und man von Manipulation sprechen kann.
Inhalt
Es handelt sich um eine Beschreibung und Analyse des Wahlplakates der NSDAP "Unsere letzte Hoffnung: Hitler (1014 Wörter)
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