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Brief 3 an Corellia

Alles zu Plinius - Epistulae

Plinius (der jüngere)


Buch 3 - Brief 3
lateinisch / deutsch

C. PLINIVS CORELLIAE SVAE S.
Cum patrem tuum, gravissimum er sanctissimum virum, suspexerim magis an amaverim dubitern teque et in memoriam eius er in honorem tuum unice diligam, cupiam necesse est atque etiam, quantum in me fuerit, enitar, ut filius tuus avo similis exsistat, equidem malo materno, quamquam illi paternus etiam clarus spectatusque contigerit, pater quoque et patruus inlustri laude conspicui. quibus cimnibus ita dernurn similis adolescet, si imbutus honestis artibus fuerit, quas plurimum refert a quo potissimum accipiat. Adhuc illum pueritiae ratio intra contubernium tuum tenuit, praeceptores domi habuit, ubi est erroribus modica vel etiam nulla materia. iam studia eius extra limen proferenda sunt, iam circumspiciendus rhetor Latinus, cuius scholae severitas, pudor, in primis castitas constet. adest enim adulescenti nostro cum ceteris naturae fortunaeque dotibus eximia corporis pulchritudo, cui in hoc lubrico aetatis non praeceptor modo, sed custos etiam rectorque quaerendus est. Videor ergo demonstrare tibi posse Iulium Geni torem. amatur a me, iudicio tamen meo non obstat caritas hominis, quae ex iudicio nata est. vir est einendatus et gravis, paulo etiam horridior et durior, ut in hac licentia temporum. quantum eloquentia valeat, pluribus credere potes; nam dicendi facultas aperta er exposita statim cernitur. vita hominum altos recessus magnasque latebras habet; cuius pro Genitore me sponsorem accipel nihil ex hoc viro filius tuus audiet nisi profuturum, nihil discet, quod nescisse rectius fuerit, nec minus saepe ab illo quain a te meque admonebitur, quibus irnaginibus oneretur, quae nomina et quanta sustineat. Proinde faventibus dis trade eurn praeceptori, a quo mores primum, mox eloquentiam discat, quae male sine moribus discitur! Vale.
C. Plinius grüßt seine Corellia
Deinen Vater, diesen würdigen, ehrenwerten Mann, habe ich wohl ebenso innig geliebt wie hoch verehrt, und Dich schätze ich im Andenken an ihn und Dir zu Ehren über alles. So muß ich denn auch wünschen und, soviel an mir liegt, alles daransetzen, daß Dein Sohn seinem Großvater ähnlich wird, ich meine: vornehmlich dem mütterlichen, wiewohl auch der väterliche ein angesehener, bewährter Mann war und sein Vater und Oheim ebenfalls rühmend von sich reden machen. Ihnen allen wird er erst unter der Voraus setzung ähneln, daß er Geschmack findet an ehrbarer Betätigung, und es kommt ganz darauf an, von wem er gerade in sie eingeführt wird. Bisher hat ihn sein jugendliches Alter in Deiner Gesellschaft festgehalten; er hat daheim seine Lehrer gehabt, wo Fehlgriffe nur ausnahmsweise oder gar nicht vorkommen. jetzt muß seine Ausbildung nach draußen verlegt werden, jetzt gilt es, sich nach einem lateinischen Rhetor umzusehen, dessen Schule im Rufe der Strenge und Ehrbarkeit, vor allem aber der Sittenreinheit steht. Unser junger Mann besitzt nämlich neben den sonstigen Gaben der Natur und des Glücks außergewöhnliche körperliche Schönheit, für die in seinem kritischen Alter nicht nur ein Lehrer, sondern auch ein Hüter und Lenker gefunden werden muß. Ich glaube also, Dir Iulius Genitor empfehlen zu können. Ich schätze ihn sehr, doch ist mein Urteil nicht getrübt durch diese Hochschätzung, die ja eben meinern Urteil entsprungen ist. Er ist ein untadeliger, ehrenwerter Mann, sogar ein wenig schroff und rauh angesichts der Ungebundenheit unsrer Zeit. Was er als Redner leistet, kannst Du außer von mir auch von andern hören, denn seine rednerische Begabung ist offenkundig und stadtbekannt und fällt ohne weiteres in die Augen. Das Privatleben der Menschen hat tiefe Abgründe und verborgene Schlupfwinkel; für Genitor kann ich mich in dieser Beziehung verbürgen. Nichts wird Dein junge von diesem Manne zu hören bekommen, was ihn nicht förderte, nichts von ihm lernen, was nicht zu wissen besser wäre, und nicht weniger oft als von Dir und mir wird er von ihm daran erinnert werden, welche Ahnenreihe auf ihm lastet, welch bedeutende Namen er zu vertreten hat. Darum vertraue ihn mit Gottes Beistand dem Lehrer an, von dem er in erster Linie rechte Lebensart und dann auch Beredsamkeit lernen kann, die sich ohne rechte Lebensart schlecht lernt. Leb' wohl!
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Brief 3 an Corellia - Lateinischer Orginaltext und Deutsche Übersetzung (650 Wörter)
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