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Inhalt und Deutung des alttestamentlichen Buches Kohelet

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Inhalt und Deutung des alttestamentlichen Buches „Kohelet“


Das Buch „Kohelet“ des alten Testaments wurde von einem Herrscher über Israel, der sich selbst „Kohelet“ nannte, um die Mitte des 3. Jhd. V. Chr. niedergeschrieben.
Der Verfasser nimmt unter verschiedenen Gesichtspunkten Stellung zu den ethischen Fragen, was seiner Schrift einen existenzphilosophischen Charakter zukommen lässt.
Er widmet sich zu Beginn einer Darstellung der Schöpfung als vollkommenes, ewiges und ein, was für ihn sehr wichtig zu sein scheint, von Gott geschaffenes Gebilde.
Anschließend legt er das menschliche Verlangen nach materiellen Werten und nützlichen Handlungsvorgängen dar, wobei er diese fortwährend hinterfragt und immer wieder zu dem Schluss kommt, dass alles Windhauch ist.
Diese Schlussfolgerung greift er des Öfteren auf, was sie zu einer zentralen Aussage des Buches macht.
Den dritten Teil der Schrift „Kohelet“ charakterisieren Beispiele aus dem öffentlichen, wirtschaftlichen oder familiären Bereich, anhand derer der Verfasser das Übel der Welt zeigt.
Er kritisiert das Unrecht bei Gericht, häufige Konkurrenzkämpfe untereinander, Vernachlässigung des Nächsten (4,12 „dreifache Schnur“) und zugleich die Beeinflussung untereinander, die man in unserer Zeit als Gruppenzwang bezeichnen könnte (4,13).
Auch hier taucht erneut die Aussage „auch das ist Windhauch und Luftgespinst“ auf, womit darauf aufmerksam gemacht wird, dass das menschliche Leben als ein einziger Prozess des Sterbens zu sehen ist und somit als der Weg, auf dem die Menschen zu Gott kommen.
Auf diese Beispiele folgen Spruchweisheiten, die nach einem gleich bleibenden Schema überprüft werden.
Das Kapitel ist in Abschnitte unterteilt, welche jeweils ein Thema behandeln und mit einer Moral beendet werden.
Deutlich wird hier besonders die Kritik „Kohelets“ an der Oberflächlichkeit der Menschen, die materielles als das Wichtigste im Leben ansehen und nicht nach einem tieferen Sinn suchen.
Zum Schluss befasst er sich mit der Ethik und formuliert Ratschläge, die dabei helfen sollen, dem Leben den Sinn zu geben, nach dem er im 2. und 3. Kapitel intensiv sucht.
Er legt die Betonung hierbei unter anderem darauf, dass alles Menschen vor Gott gleich sind und sich niemand einem anderen überlegen fühlen sollte (9,11 „sondern jeden treffen Zufall und Zeit“), da nach dem Tod, oder dem Ende des Windhauches, alle Menschen den gleichen Wert haben und niemand vor Gott an Bedeutung gewinnen wird.
Außerdem weist der Verfasser darauf hin, dass die Menschen ihre Möglichkeiten im „Jetzt“ ergreifen sollen, da dies in der „Unterwelt“ nicht möglich sein wird.
Das Buch endet schließlich mit den Worten, die es schon zu Beginn einleiten: „Windhauch, Windhauch, sagte Kohelet, das alles ist Windhauch.“ Dies macht es zu einer Ringparabel ähnlichen Erzählung.
Die Hauptthematik ist, wie zu Beginn erwähnt, die Existenzphilosophie, da sich Kohelet kritisch mit den ethischen Fragen auseinandersetzt, und die menschliche Existenz hinterfragt.
Durch die Behauptung „das alles ist Windhauch“ zeigt er also, dass alles, was im Leben geschieht, oder wonach der Mensch im Leben sucht, von geringer, oder gar keiner Bedeutung ist, da man als Mensch dem Zeitpunkt des Todes und somit der endgültigen Nähe zu Gott, geradezu entgegen lebt. Auch das Verständnis des Daseins scheint für ihn eine große Rolle zu spielen. So beschreibt er gleich zu Beginn in „der Lehre der Schöpfung“ einen ewigen Kreislauf („was geschehen ist, wird wieder geschehen“ 1,9), was einen melancholisch geprägten Eindruck hinterlässt.

Abschließend möchte ich noch einmal die zentrale Thematik formulieren:
Kohelet beschreibt in seiner Schrift den Prozess des Lebens, vor allem als einen Weg zum Tod. Hierbei beschäftigt er sich eingehend mit dem Verständnis der Existenz des Menschen und mit dem Sinn des Lebens, bzw. den Handlungen des einzelnen.
Gott steht bei diesen philosophischen und hinterfragenden Texten jedoch an erster Stelle.
Erstaunlich ist, wie verbunden Kohelet ihm zu sein scheint, denn häufig erwähnt er, dass letztlich niemand seine Bestimmung, nämlich das Ende der Existenz auf der Erde beeinflussen kann, da diese alleinige Macht bei dem liegt, der alles geschaffen hat.
Inhalt
Autor: Jana H.
Titel: Inhalt und Deutung eines alttestamentlichen Buches - Religionsunterricht Stufe 11: Existenzphilosophische Fragen/ Sinn des Lebens
Zensur: sehr gut


Aufgabenstellung: Verfassen Sie eine ausführliche Deutung des alttestamentlichen Buches "Kohelet" (624 Wörter)
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