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Mythos: Nürburgring

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Mythos – Kult – Faszination


Auch in seinem 80. Jahr zieht der Nürburgring nicht nur Motorsportbegeisterte aller Altersgruppen in seinen Bann
Der moderne Nürburgring mit dem futuristischen Boxengebäude (Quelle: www.nuerburgring.de)
Am 18. Juni 2007 feiert der Nürburgring sein 80-jähriges Bestehen. Der Bau der 28,3 km langen „Gebirgs-, Renn- und Prüfstrecke“, wie der Nürburgring zunächst genannt wird, stellt eine Wirtschaftsförderungsmaßnahme für die strukturschwache Hocheifel dar. Damals zählt der ehemalige Landkreis Adenau zu den ärmsten Regionen in Deutschland. Bis zu 3000 Arbeitslose finden eine Beschäftigung am Bau des „Nürburg-Ring“, der mit einem Kostenaufwand von 8 Millionen Reichsmark errichtet wird. Bei der Eröffnung spricht der damalige Landrat Dr. Creutz, die Rennstrecke sei nicht nur „eine geeignete Übungsstätte für den Motorsport“ sondern auch ein „Fremdenverkehrswunder“ für die Zentraleifel. Erster prominenter Sieger im Wagenrennen nach der Eröffnung ist Rudolf Caracciola auf einem Mercedes S. Von da an beginnt die „Ära der Silberpfeile“ von Mercedes und Auto Union, die bei den „ADAC-Eifelrennen“ und dem „Großen Preis“ immer neue Rekord-Zuschauerzahlen anzieht. Zehn Jahre später hat sich der Nürburgring längst als „die“ deutsche Rennstrecke auf einem Kurs etabliert, der seinesgleichen in der Welt nicht hat. Der Sieg von Rudolf Caracciola beim Großen Preis von Deutschland 1939 bleibt für lange Zeit der letzte Grand Prix auf dem Nürburgring und der letzte Sieg eines deutschen Fahrers.
Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kommen alle Motorsportaktivitäten zum Erliegen. In den letzten Kriegsmonaten wird die Rennstrecke von den Panzern der Alliierten stark beschädigt. Im Jahr 1948 kann die Strecke mit einem Darlehen des Landes Rheinland-Pfalz wieder rennfähig gemacht werden. Mit dem Lauf der Formel 2 am 20. August 1950 wird der „Ring“ wieder international, als die europäische Fahrerelite am Start ist. Das Rennen gewinnt der Italiener Alberto Ascari auf einem Ferrari. Beim Großen Preis von Europa am 1. August 1954 erlebt der Nürburgring einen Höhepunkt in seiner Geschichte mit der Premiere der neuen Mercedes-Silberpfeile und dem Sieg des Mercedes-Spitzenfahrers Juan Manuel Fangio. Deutschlands neues Rennidol, Wolfgang Graf Berghe von Trips, zieht 1961 beim Großen Preis von Deutschland fast 100.000 Zuschauer an, als er mit seinem Ferrari Zweiter hinter dem unschlagbar scheinenden Stirling Moss auf Lotus wird. Längst genießt der Nürburgring den Nimbus als „schönste und schwierigste Rennstrecke der Welt“. Wichtige Rennen sind der Formel-1-Grand-Prix, das ADAC-1000-Kilometer-Rennen für Sportwagen und Prototypen, der Große Preis der Tourenwagen, das Eifelrennen, der Lauf zur Motorrad-WM. Bei der 1966 erstmals wieder auf dem Nürburgring stattfindenden Radweltmeisterschaft wird Rudi Altig Weltmeister der Profirennfahrer.
Nach einer Serie schwerer Unfälle 1970 in der „Grünen Hölle“ erklären die Grand-Prix-Fahrer mit Jochen Rindt als ihrem Sprecher die Nordschleife für „zu gefährlich“ und fordern umfangreiche Umbauten. Für 17 Millionen Mark erhält der „Ring“ Fangzäune, Seitenstreifen und Leitplanken, wird damit sicherer aber auch schneller. Als 1976 Niki Lauda schwer verunglückt, erhält der Nürburgring 1977 keine Formel-1-Zulassung mehr. Es beginnt eine Zeit der Planungen und Verhandlungen. Auch ohne Formel 1 geht der Motorsport weiter. Neue Veranstaltungen werden kreiert. Mit 5000 Teil-nehmern feiert der „Nürburgringlauf“ 1978 Premiere. 1981 setzt der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Bernhard Vogel den Spatenstich für den Bau der neuen 4,5 km langen neuen Grand-Prix-Strecke auf der „Südschleife“.
Rock am Ring – das größte deutsche Open-Air-Event (Quelle: www.nuerburgring.de)
Nach dem Verlust der Formel 1 zum Hockenheimring kommen neue Veranstaltungen ins Programm. 1985 feiert das Open-Air-Spektakel „Rock am Ring“ eine glänzende Premiere, das seitdem in Deutschland ein Musik-Ereignis der Extraklasse ist. Über 70.000 Gäste werden Jahr für Jahr gezählt. Die Listen der Top-Acts der alljährlichen Rock-am-Ring-Festivals lesen sich wie das Who-is-Who der internationalen Rock- und Alternativ-Musikszene. Harte Klänge von Rockbands wie REM, Green Day, Die Toten Hosen, aber auch Rockstars wie Annie Lennox, Bono, Tina Turner und David Bowie – alle sind voll Enthusiasmus für das neue deutsche Festival-Gelände. Joe Cocker macht dem „Ring“ das größte Kompliment: „Ich fühle mich wie in Woodstock“.
Die Rennstrecke etabliert sich zur Rock-Arena erster Güte. „Rock am Ring“ ist nicht nur der Besuch eines Musik-Festivals. „Rock am Ring“ ist Freizeitspaß für eine große Fan-Gemeinde. „Hier ist es einfach riesig. Ich war bisher auf allen Konzerten, auch das nächste ist vorgemerkt“, so ein begeisterter Besucher. Nach dem Umzug vom Fahrerlager in die zur Rock-Arena umfunktionierten Südkurve äußert Musikveran-stalter Marek Lieberberg: „Im größten Amphitheater der Welt haben die Fans besseren Sound und bessere Sicht.“ So ist das „Superding vom Nürburgring“ mittlerweile zu einem festen Bestandteil der deutschen Konzert-Landschaft geworden.
Rennen mit Lastwagen heißt die Idee, mit der 1986 der ADAC-Mittelrhein Pläne für eine völlig neue Motorsportveranstaltung mit hohem Unterhaltungswert auf den Tisch legt. Der Truck-Grand-Prix übertrifft alle Erwartungen und etabliert sich im deutschen Motorsport zu einem ebenso einzigartigen wie erfolgreichen Sportevent. Über 70.000 Trucker treffen sich alljährlich zu den spektakulären „Brummi-Rennen“ und tauchen in eine Szene aus Country-Music und Lagerfeuergesprächen. Konzerte mit Country-Größen wie Truck-Stop und Feetwarmers heizen der Kultgemeinde ein. Der Truck-Grand-Prix ist zu einer der tragenden Säulen des Nürburgring geworden.
Nach 10-jähriger Abwesenheit kehrt 1995 die Formel 1 wieder an den Nürburgring zurück. In nur fünf Monaten entsteht die futuristische Mercedes-Tribüne als bis dahin modernste Tribüne der Welt mit 2 VIP-Arealen. 1998 eröffnet die Erlebniswelt, die auf 10.000 m² Fläche einen Freizeitpark um „Autos, Action und Attraktionen“ bietet. Ein Jahr später ist Baubeginn für das neue Boxengebäude als eines der modernsten der Welt, die 2001 mit dem neuen Start- und Zielhaus beim Großen Preis von Europa der Formel 1 seine erste Bewährungsprobe hat. Vor ausverkauften Tribünen wiederholt Michael Schumacher seinen Sieg aus dem letzten Jahr und bestätigt auf seine Weise den Mythos des Nürburgring als schönste und schwierigste Rennstrecke der Welt.
In diesen Tagen wird die Zukunft des Nürburgring geplant. Die Zukunft heißt „Erlebnisregion Nürburgring“. In Planung ist ein Konzept für ein Ferien- und Businesszentrum, das den Ring und die Eifelregion touristisch und strukturpolitisch aufwerten soll. Um nicht einseitig von der Formel 1 abhängig zu sein, werden zusätzliche Erlebnisbereiche geschaffen. Die neue Erlebnisregion bietet Familien sowie Business-Kunden, Sport- und Aktivfans ein zukunftsorientiertes Angebot rund um die Themen Automobil, Motorsport, Sport und Unterhaltung. Ministerpräsident Kurt Beck begründet seine Unterstützung für das wohl bedeutendste Freizeit- und Tourismusprojekt des Landes Rheinland-Pfalz: „Der Nürburgring war schon immer ein wichtiger Imageträger für die Eifel und Motor für die regionale Wirtschaft. Die Erlebnisregion Nürburgring macht den Ring noch attraktiver für Besucher.“ Im Herbst 2007 soll Baubeginn sein.
Inhalt
Umfassende Reportage samt Bildern über den Nürburgring. Anlass war das Zeitungsprojekt des Generalanzeigers in der Klasse 8.

Bilder:(Quelle: www.nuerburgring.de) (1030 Wörter)
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