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Homo Faber - Max Frisch: Charakterisierung, Analyse, Inhaltsangabe und Interpretation

Alles zu Max Frisch  - Homo Faber

Max Frisch - Homo Faber: Charakterisierung, Analyse, Interpretation und Inhaltsangabe


Charaktere:


Walter Faber:
Ist ein schweizer Ingenieur im Dienste der UNESCO kurz vor seinem 50. Geburtstag.
Er lebt weil er eben leben muss. Er betrachtet die Welt und auch sein Leben durch die Augen der Technik (durch seine Kamera, durch die Fenster des Flugzeugs, ...). Das Schicksal existiert für ihn nicht, lediglich eine Aneinanderreihung von Zufällen. Doch trotz all dieser Fakten sehnt er sich doch nach Freundschaft und Liebe.

Spitzname:
Homo Faber: bedeutet Umgestalter; arbeitet bei der UNESCO: (technische Hilfe für unterentwickelte Länder. Arbeit ist für ihn das wichtigste)

Sein Weltbild:

Realist:
Alle Ereignisse sind nach der Wahrscheinlichkeit berechenbar und Fügung, alles ist Erklärbar; Mensch entwickelt technische Errungenschaften; liebt Computer:

Einzelgänger:
hält es nicht lange neben einem anderen Menschen aus (Frauen, Freunde);

Frauen:
Sind ein Rätsel, Frau=Sexualität, Will nichts dauerhaftes, Gefühle gehen ihm auf die Nerven, passiv;

Naturerlebnisse:
unromantisch, sachlich; hält nichts von Kunst

Dschungelfahrt:
"stinkt nach Fruchtbarkeit", kann man nicht organisieren; Rasiert sich oft, fühlt sich sonst nicht wohl; verdrängt seine Krankheit

Beziehung zu Sabeth:
Anziehung (erinnert ihn an Hanna); er liebt sie nicht, macht ihr aber einen Heiratsantrag; übernimmt Vaterrolle; sucht aber den Gegensatz; Schläft mit ihr (Inzest); Will nicht glauben, daß sie seine Tochter sein kann.

Tod v. Sabeth:

Beurteilung von Faber rückblickend:
akzeptiert, macht sich keine Vorwürfe es ist ihm peinlich -> Verdrängung

Zeit nach dem Tod/Reise:

Cuba:
bewundert die Bauwerke, kritisiert Amerika, filmt
nicht (sonst Manie), geht spazieren, spricht mit Leuten, bewundert das natürliche und einfache Leben, interessiert sich für Sexualität.; beginnt an das Schicksal zu glauben; reist viel bewußter; gibt Arbeit auf; stellt sich mehr seinen Gefühlen, Wünschen, Trieben,

Körper:

mit dem Tod konfrontiert:
vergleicht sich mit den mageren Indio, mit Prof. O. (Todesmotive)

Schluss:
er hängt an seinem Leben, stellt sich dem Gedanken zu sterben

Versäumtes:
Hanna zu heiraten, Krankengeschichte von Sabeth genauer zu erzählen, Ärzte aufsuchen ->

Hanna:
Philologin, lebt in Athen, verschweigt Faber seine Vaterschaft;
Sie war die frühere Jugendliebe von Walter Faber in Zürich. Sie scheint emanzipiert zu sein, sieht aber dennoch eine Überlegenheit in der Möglichkeit der Mutterschaft. Sie treibt ab und will dennoch ihrem Mann überall hin folgen und scheitert. Auch ihre zweite Ehe ist keine Liebesheirat, sie tut es nur um einem Kommunisten das Leben zu retten. Ihm folgt sie jedoch nicht nach Deutschland, wohl auch aus dem Grund, dass sie halbjüdischer Abstammung ist. Sie ist zu keiner dauerhaften Beziehung fähig.

Sabeth:
eigentlich Elisabeth, 21jährig, hübsch, intelligent, kulturinteressiert, hat in Amerika studiert, Tochter von Hanna und Faber, fehlt Vater
Sie ist der Schmetterlingsschlag der die Veränderung in Fabers Charakter und Sichtweise des Lebens auslöst. Sie ist zufrieden und glücklich mit ihrem Leben wie es ist. Freude ergibt sich aus der Situation.

Drei Figuren, die Eine durch und durch logisch, die Andere durch und durch emotional, die Dritte genau dazwischen.

Die Handlung

Faber reist im Auftrag der UNESCO nach Südamerika auf Montage. Während des Fluges lernt er den Bruder seines besten Freundes und Ehemanns seiner ehemaligen Jugendliebe kennen. Sie stürzen in der Wüste ab. Nach der Rettung entschließt sich Faber den neuen Bekannten mit zu dessen Bruder zu begleiten. Nach einer Odyssee durch die südamerikanische Provinz erfährt Faber vom Tod seines Freundes und bricht die Tour ab. Er reist via Schiff, auf dem er die junge Sabeth kennenlernt und mir ihr eine Affäre beginnt, zurück nach Europa. Die Wege trennen sich zunächst wieder. Ein weiterer Zufall führt beide wieder zusammen und in Frankreich ergibt sich nun das undenkbare Faber und Sabeth schlafen miteinander. Das Problem dabei ist, dass man nicht wirklich weis, ob Faber nun die Wahrheit über Sabeth kennt oder nicht. Er distanziert sich im Verlauf der weiteren Reise zu Ihrer Mutter Hanna von ihr. Eines Tages kommt es dann zum tragischen Zwischenfall. Während Faber schwimmen ist wird Sabeth von einer Schlange gebissen (vielleicht eine gewisse symbolische Paralälität zum Paradis-Thema). Als er nackt zu ihr kommt schreckt sie vor ihm zurück und stürzt derart unglücklich, dass sie kurze Zeit später an Schädelverletzungen stirbt. Faber gibt sich dafür die Schuld. Die Chance auf den Neustart mit Hanna und ihrer Tochter ist damit vergeben. Hanna bricht von der Todesnachricht zusammen. Für Faber selbst naht ebenfalls das Ende, seine Magengeschwüre sind ernster als er sich jemals eingestehen wollte.

Die Analyse

Eines fällt sofort auf. Faber oder Frisch, man kann hier gar nicht mehr trennen, sind gefangen zwischen dem Versuch subjektiv zu berichten (innerhalb des Berichts) und objektiv/allwissend zu erzählen (innerhalb des gesamten Romans). Alles lebt und stirbt am Widerspruch der Figuren und der Erzählweise. Der Roman selbst besteht aus zwei großen Teilen. Der erste Teil berichtet über die äußere Handlung, der zweite reflektiert daraufhin die innere Handlung. Zahlreiche Rückblenden und Voraussichten durchbrechen die Linearität der Zeit.
Frisch reflektiert in diesem Roman auch vergangene Reisen in die Staaten (er karikiert deren oberflächlich Art und Weise) und klassische Dramen (deswegen spielen wohl die späteren Ereignisse in Griechenland).

Homo Faber (Max Frisch) - Interpretation

Das Buch lässt sich als Inszenierung einer Erinnerung verstehen. Diese Erinnerung führt jedoch nicht zu einer neuen Zukunftsperspektive des Protagonisten, sondern lässt das Leben retrospektiv werden und auch in der Rückblende verharren.
Am Ende hat er alles gewonnen und auch wieder verloren: Faber gewinnt eine Geliebte und genießt die eigene Emotionalität, er gewinnt Kontakt zu seiner ehemaligen Freundin, gewinnt eine Tochter, doch damit verliert er gleichzeitig wieder die Geliebte, und der Inzest macht ihm auch den weiteren Umgang mit ihrer Mutter unmöglich. Den Schutz durch seine technokratische Selbstsicherheit hat er verloren, und durch den Tod Sabeths fehlt ihm der Sinn für seine bloßgelegte Empfindsamkeit. Sein Leben hat für ihn keine Perspektive mehr, Zukunft gibt es nicht mehr und die Gegenwart lebt für Faber nur noch aus der Vergangenheit.
Inhalt
Homo Faber - Max Frisch: ausführliche, gut strukturierte und übersichtliche Charakterisierung der Figuren, Analyse, Inhaltsangabe und Interpretation. (939 Wörter)
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