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Satire: Nicht alles gefallen lassen

Alles zu Kreatives Schreiben

07.03.02


Nicht alles gefallen lassen… (Satire)
Wir besuchten das Gymnasium unserer Stadt und hatten keine Probleme mit der Schule, auch mit den Lehrern verstanden wir uns prächtig, bis ein neuer Lehrer auf unsere Schule kam, der uns täglich massenweise Hausaufgaben aufgab.
Obwohl unsere Eltern sich sogar auf dem Elternabend über die vielen Schulaufgaben beschwert hatten, hörte er nicht auf uns zu quälen.
Als es immer mehr Hausaufgaben wurden, riss uns Schülern eines Tages die Geduld, und wir setzten das Gerücht in die Welt, unser Mathelehrer Herr Sander sei schwul.
Den Anstoß für dieses Gerücht lieferte ein Junge aus unserer Klasse, der unserem Lehrer einmal sagte, dass dieser sich ein wenig schwul bewegte, was er aber bloß als Ablenkungsmanöver für die Matheaufgabe benutzte, die er lösen sollte.
Wie sich Schulgerüchte gewöhnlich fortpflanzen, bekam unser Lehrer schließlich auch Wind davon, der sich natürlich sofort zusammenreimen konnte, von wem dieses Gerücht wohl stammt.
Wir wussten alle, dass Herr Sander sich dies nicht gefallen lassen würde. Noch am selben Tag wurden wir von ihm gezwungen Müll zu sammeln, und da unser Schulhof nicht sehr groß war, durften wir nachdem wir unseren Schulhof gesäubert hatten bis 18.00Uhr Kaugummis von sämtlichen Tischen unserer Schule abkratzen.
Von da an herrschte erbitterte Feindschaft zwischen Herr Sander und den Schülern.
Doch wir wollten nicht nachgeben.
Wir schwörten Rache, da unsere Finger vom ganzen Kratzen wund geworden waren.
In der großen Pause bewaffneten wir uns mit Tomaten vom Elli-Markt, die wir Herr Sander an den ganzen Körper pfefferten und dabei seinen ach so teuren Mantel versauten. Unser Lehrer versuchte sich vergeblich unter seinem Lehrerpult vor uns zu schützen.
Am nächsten Morgen betrat er unseren Klassenraum mit einem Stock, mit dem er uns allen, wie vor Jahrzehnten üblich, eine ordentliche Tracht Prügel verpasste.
Von unzähligen blauen Flecken übersehen, beschlossen wir, den Kampf aus eigner Kraft in aller Härte aufzunehmen, die ganze Schule verfolgte jedoch gebannt den Fortgang des Streites.
Montagmorgen lachten wir uns halb tot, Herr Sander, der morgens immer sehr müde ist, war über eine Schnur gestolpert und die ganze Schultreppe heruntergefallen. Ein paar Jungen aus unserer Klasse hatten zuvor eine dünne, aber sehr effektive Schnur oben an die Treppe gespannt.
Augenscheinlich verfügte unser Lehrer über ein messerähnliches Instrument, denn eines Tages zerstach er, trotz seines gebrochenen Beines, unsere Fahrradreifen.
Wir verfügten natürlich auch über Messer und zerstachen somit die Reifen seines Autos, und da wir so einen Spaß an der Sache hatten, zerkratzten wir zudem sein ganzes Auto und schlugen die Heckscheibe ein.
Unser Lehrer suchte, anknüpfend dazu, Rat beim Lehrerkollegium, das ihm bloß den Rat gab sich an die Polizei zu wenden.
Aber anscheinend passte ihm das nicht. Vielleicht wollte er sich nicht als Weichei bekennen.
Es kursierten tagtäglich immer mehr Gerüchte über Herr Sander in der Schule herum, die wir in die Welt setzten, und nicht selten verbreiteten sie sich auch außerhalb des Schulgeländes.
Am nächsten Morgen kam unser Lehrer mit einer Pistole, von nicht geringem Kaliber, in den Unterricht und drohte uns, wobei er nach oben, in die Decke, schoss, und dabei nicht beachtet hatte beachtet hatte, dass gerade über ihm ein anderer Lehrer unterrichtete, der die Kugel abbekam.
Das konnte uns nur recht sein, denn jetzt fühlten sich auch die anderen Lehrer von Herr Sander geärgert, und Herr Franck, unser Direktor, begann um seine Lehrkräfte zu fürchten. Eine Weile sah er sich die Sache noch an, als aber zwei Granaten auf dem Schulhof explodierten, wurde er nervös und überließ uns seine effektive Abwehrkanone. Zunächst wischten wir den Staub von der Kanone. Alles klappte trotz erstmaliger Anwendung prima, der wird jetzt sein blaues Wunder erleben, sagte ich in den Raum hinein.
Als wir die Kanone auf Herr Sander einstellen wollten, sahen wir dass unserem Schulgebäude ein Panzer gegenübersteht, der sein Kanonenrohr ebenfalls schon erhoben hatte.
Voller Siegeswillen zündeten wir mit unseren, immer noch wunden Fingern vom Kaugummiabkratzen, die Kanone.
BOOOOOM! Die beiden Geschosse trafen sich genau in der Mitte, und die starke Explosion bewirkte, dass wir und alle Lehrer, inklusive Herr Sander, gestorben sind und von dem wunderschönen Schulgebäude nur noch Schutt und Asche übrig geblieben ist.
Aber wir sind wenigstens würdevoll gestorben, denn wir haben alles in der Macht stehende getan, um uns nicht alles von unserem Lehrer gefallen zu lassen. Die Lehrer machen sonst mit ihren Schülern alles was sie wollen.
Camilla Sehring
Inhalt
Die Datei beinhaltet eine selbstverfasste Satire im Fach Deutsch mit dem Thema "Nicht alles gefallen lassen, Widerstand gegen Lehrer".
Die Handlung ist etwas übertrieben dargestellt und aus der Luft gegriffen.

(Deutsch, ) (719 Wörter)
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