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Minnesang

Alles zu Mittelalter (500-1500)

Minnesang


Minnesang ist die höfische Liebeslyrik des westeuropäischen Adels im Hochmittelalter.
Die Bedingungen für das Entstehen des Minnesangs waren der soziale Aufstieg des Ritterstands, die damit verbundene Welt- und Lebensfreude und die zusammen mit dem Marienkult aufkommende Verehrung der Frau. Der Ritter im Minnesang besingt eine verheiratete Dame (oft die Gattin seines Lehnsherrn), daher wird der Name der Geliebten nie genannt. Die Minne muss vor der Gesellschaft, besonders vor den Merkern, verborgen bleiben. Der Minnesang war ein gesellschaftliches Liebesspiel, das zur Unterhaltung der höfischen Kreise beitrug.
Der deutsche Minnesang entstand in der Mitte des 12 Jahrhunderts im Donauraum. In den frühesten Liedern tritt –anders als im späteren Minnesang- noch die Frau als werbender Partner auf. In den folgenden Jahren wurden Elemente des provenzalischen Minnesangs der Troubadours in den deutschen Minnesang übernommen (Dietmar von Aist, Meinloh von Sevelingen) aber auch der nordfranzösische Trouvères hat wesentlichen Einfluss, zu mindest auf die Anfänge des deutschen Minnesangs. In erster Linie wird jetzt das Verhältnis des Ritters zur Dame als Dienst interpretiert. Seit dem Mainzer Hoftag Kaiser Babarossas von 1184 wurden Form und Inhalt der provenzalischen Dichtung in vollem Umfang übernommen (Friedrich von Hausen).
Das Ideal der „Hohen Minne“ setzte sich durch: Der Dichter vervollkommnet sich in der Sehnsucht nach einer unerreichbaren Herrin. Der Strophenbau der Gedichte ist dreiteilig (2 gleiche Stollen im Aufgesang, 1Abgesang). Die Reimkunst wurde immer virtuoser. Die Blütezeit des Minnesangs waren die Jahre um 1200, die Staufische Klassik.
Die großen Lyriker dieser Zeit waren Reinmar von Hagenau, Heinrich von Morungen und Walther von der Vogelweide. Einige Lieder Walthers wenden sich auch an ein Mädchen aus dem Volk. Solche „Niedere Minne“ hat dann vor allem Neidhart von Reuenthal behandelt.
Im 13. und 14. Jahrhundert wurde der Minnesang von zahlreichen Dichtern weitergeführt. Im Ausgang des Mittelalters nahm der Meistergesang Formen des Minnesangs wieder auf.
Seinem gesellschaftlichen Wesen entsprechend, bewegt sich der Minnesang in festen Formen und Motiven: Gruß des Ritters an eine ferne Dame, das Verbergen der Liebe vor den Merkern, der Wunsch, einer Dame zu dienen.
Eine besondere Art des Minnesangs ist das Tagelied; Bei Tagesanbruch muss sich der Ritter von der Dame verabschieden, nachdem sie die Nacht zusammen verbracht haben. Der Minnesang war immer Gesang, die Noten sind aber in der Regel nicht überliefert. Die Texte sind schon seit dem 13. Jahrhundert aufgezeichnet und in prunkvollen Handschriften erhalten.
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