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Oskar Schindler (Biographie und Leben)

Alles zu Schindler, Oskar Konfrontiert man heutzutage Menschen mit dem Namen Oskar Schindler, assoziieren die meisten von ihnen damit den unvergessenen Spielberg-Film "Schindlers Liste". Eine weitere Äußerung könnte wie folgt lauten: "Oskar Schindler war doch jener Mann, welcher Juden im Dritten Reich vor der Vergasung bewahrt hat." Es scheint fast so, als würde die Person Schindlers auch heute noch als durch und durch positiv bewertet. Doch gibt es auch gegenteilige Auffassungen. Ein Einwohner von Schindlers Geburtsstadt hätte ihn all dieser wunderbaren Taten nicht für fähig gehalten, da er vor dem Krieg gemeinhin als Gauner und Schwindler bekannt war. Es stellt sich jedoch die Frage, wer Oskar Schindler wirklich war - ein Mann, der aus jeglicher Art Geschäfte seinen Vorteil zu ziehen versuchte oder ein Mensch, welcher die Niederträchtigkeit und Brutalität des Naziregimes erkannt hatte und deshalb für die Menschlichkeit einstand?

Biographie
Oskar Schindler wurde am 28. April 1908 in Zwittau im Sudetenland geboren. Sein Vater, Hans Schindler, war Fabrikant für Landmaschinen und die Familie zählte zu den Vermögendsten der Stadt. Schindler besuchte die Haupt- und Realschule. 1928 heiratete Oskar Schindler Emilie Pelzl. Doch nur wenige Monate nach der Hochzeit betrog er seine Frau mehrmals und begann zu trinken. Kurze Zeit später musste Schindler zum Militärdienst und danach arbeitete er in der väterlichen Firma. Jedoch ging diese in Folge der Weltwirtschaftskrise Bankrott und so wurde Schindler 1930 Verkaufsdirektor der "Mährischen Elektrizitätswerke" mit Sitz in Brünn.
Am 10. Februar 1939 trat Schindler der NSDAP bei. Von 1937 bis 1939 arbeitete er für das 8. Generalkommando der deutschen Spionageabwehr in Breslau. Er war beauftragt Informationen über Polen zu sammeln. Und so musste er schließlich nach Krakau. Kurz vor dem Kriegsbeginn wurde er als deutscher Spitzel von den Polen zum Tode verurteilt - nur der Einmarsch der Deutschen in Polen rettete ihm das Leben. Kurz nach dem Kriegsbeginn zog Schindler nach Krakau. Dort übernahm er, zunächst als Pächter, 1942 als Käufer, eine Emailwarenfabrik, die einer Gruppe jüdischer Industrieller gehörte. Nach der Übergabe wurde das Werk "Deutsche Emailwarenfabrik" (DEF) genannt, die bis 1945 unter seiner Leitung stand, jedoch 1944 nach Brünnlitz verlegt wurde. In dieser Fabrik beschäftigte er bis Kriegsende polnische Arbeitskräfte, unter ihnen mehr als 1000 Juden. Nach dem Zusammenbruch des Naziregimes arbeitete er als Filmproduzent in Regensburg und anschließend ging er nach München. 1949 zog Schindler mit seiner Frau Emilie nach Buenos Aires, Argentinien, um eine Nutriafarm zu leiten. Mitte der Fünfziger kehrte Schindler nach Deutschland zurück. Er versucht sich unter anderem als Schuhproduzent und Getränkelieferant. Immer wieder reiste er nach Israel, um jene Juden zu besuchen, die er damals in seiner Fabrik beschäftigte. Nach langen Jahren schwerer Herzkrankheit erlitt er Anfang Oktober 1974 in seiner Wohnung in Frankfurt/Main einen Schlaganfall. Am 9. Oktober starb Oskar Schindler in Folge dessen im Alter von 66 Jahren in einem Krankenhaus in Hildesheim. Sein letzter Wille war, in Jerusalem begraben zu werden. Oskar Schindler und das Naziregime 1939-1945 Wie viele andere auch trat Oskar Schindler noch vor Kriegsbeginn der NSDAP bei und bekannte sich damit, zumindest öffentlich, zu Hitlers Regime. Oskar Schindler, nach Kriegsende als Retter "seiner Juden" in aller Munde, war ab dem 10.02.1939 offizielles Mitglied der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, welche Juden verfolgte, ghettoisierte, in Konzentrationslager internierte und schließlich erschoss, verbrannte, vergaste. Wie sind diese zwei völlig konträren Tatsachen zu vereinbaren? Um eine Antwort auf diese schwierige Frage finden zu können, muss man Schindlers Lebensweg seit Oktober 1939 etwas genauer verfolgen. Die wenigen Monate Mitgliedschaft in der NSDAP und seine Spionagearbeit für das Naziregime in Polen brachten Schindler wichtige Verbindungen zu einflussreichen Nationalsozialisten. In Krakau bekommt er durch diese 1939 jüdisches Industrieeigentum übertragen, welches er zunächst pachtet und 1942 kauft. Aus dem ehemaligen jüdischen Press- und Emailwerk wird im gleichen Jahr die "Deutsche Emailwarenfabrik Oskar Schindler, Krakau". Der Kauf dieser Fabrik sollte eine Wende in seiner Lebens- und Denkweise bezeichnen - diese Fabrik wurde in den folgenden Jahren zum letzten Hoffnungsschimmer für Hunderte von Juden und polnischer Arbeitern, deren Ermordung eigentlich schon besiegelt war. Schindlers charakterliche Wandlung in den Jahren 1939 bis 1945 könnte man wie folgt beschreiben - er wurde vom Profitmacher zum Menschenretter, vom gewinnsüchtigen Geschäftsmann zum Beschützer der Juden. Jedoch wird wohl auch jedem Zuschauer von "Schindlers Liste" bewusst, dass sich dieser Prozess nur langsam vollzog. Äußerungen des "Schindler Darstellers" wie: "Polen kosten mehr als Juden, warum sollte ich dann Polen einstellen." oder "350 Arbeiter sind in meiner Fabrik und zu einem einzigen Zweck - um Geld zu verdienen, für mich.", machen auch dem Letztem deutlich, dass der reale Oskar Schindler keineswegs von Beginn an ein Leben im Kampf für die Menschlichkeit führte, sondern wohl eher ein Leben im Kampf um den höchstmöglichen Profit. Diesen sollte er auch bald erhalten, denn 1940 wird seine Emailwarenfabrik als kriegswichtig eingestuft, damit war er auch berechtigt polnische Häftlinge aus dem Krakauer Ghetto als Arbeitskräfte einzusetzen. Um genügend Aufträge brauchte er sich nun keine Sorgen mehr zu machen - der Bedarf von unter anderem Töpfen und Schüsseln für die an den Fronten kämpfenden Soldaten war schier unendlich. Die Juden aus dem Krakauer Ghetto, welche nun für Schindler arbeiteten, sollten den bis dahin lebenslustigen Geschäftsmann grundsätzlich verändern. Durch ihre Berichte über die im Krakauer Ghetto herrschenden Zustände und Grausamkeiten, öffneten sie ihm endgültig die Augen. Diesen Juden und der Tatsache, dass er Augenzeuge der Ermordung von Kindern bei der Auflösung des Ghettos in Krakau 1943 wurde, ist es zu verdanken, dass Schindler das wahre Gesicht des verbrecherischen Regimes erkannte und sich nun aufopferungsvoll der Hilfe für das bedrohte Leben jüdischer Menschen zuwandte. Mit zahlreichen Bestechungen gelingt es ihm seine inzwischen 1200 polnischen Arbeitskräfte, darunter 600 Juden, zu behalten und zumindest tagsüber vor dem menschenunwürdigen Leben im Konzentrationslager Krakau-Plasnow bewahren zu können. Der Verlust des unmittelbaren Schutzes durch die Arbeit in der Fabrik drohte, als der Lagerkommandant die tägliche Pendelei der 1200 Menschen zwischen Konzentrationslager und Schindlers Betrieb nicht mehr duldet. Wiederum gelingt es Schindler durch Bestechungen zahlreicher Nazis das drohende Unheil abzuwenden. Er fordert weitere 400 Juden an und legitimiert dies mit dem Vorhaben ein eigenes Arbeitslager bauen zu wollen und erst mit 1000 Juden die Genehmigung dafür zu erhalten. Seine Fabrik war damit zu einem "KZ" besonderer Art geworden - die SS draußen und er mit seinen Arbeitern und Schutzbefohlenen drinnen. Die Fabrik war tatsächlich zu einem Ort geworden, an welchem für die Verfolgten Leben möglich war, während es außerhalb ihrer Mauern zu Tausenden erlosch. Das Jahr 1944 sollte dieses Leben nochmals gefährden. Aufgrund der näher rückenden Ostfront wurde das Konzentrationslager Krakau-Plasnow aufgelöst. Allen Juden inklusive der "Schindler-Juden" drohte nun der Abtransport in die polnischen Vernichtungslager. Schindler gelingt es ein weiteres Mal durch Bestechungen eine nochmalige Verlegung seiner Fabrik samt aller Arbeiter zu erzwingen. 1944 noch erfolgt die Verlegung aller in seinem Betrieb beschäftigten Arbeiter, 900 Männer und 300 Frauen, nach Brünnlitz (Sudetenland), welche nun keine Emailwaren, sondern Patronenhülsen für die Wehrmacht anfertigten. Schindler hat das Unmögliche möglich gemacht - er hat 1200 Menschen vor dem sicheren Tod in den Auschwitzer Gaskammern bewahrt.
Letztlich bleibt festzuhalten, dass seine Motive, Juden zu helfen, bis heute nicht vollständig geklärt sind und wahrscheinlich werden wir sie auch nie gänzlich erfahren. Die Juden verdanken Schindler ihr Leben und sie erwiesen sich ihm gegenüber dafür dankbar und unterstützen ihn bis an sein Lebensende. Er wurde jedes Jahr nach Israel eingeladen, und bekam eine Reihe von Friedenspreisen wie auch das Bundesverdienstkreuz von Konrad Adenauer, welches die Anerkennung seiner „Größe“ deutlich macht.
Es ist wichtig zu sagen, dass Oskar Schindler nur einer von vielen war, die sich erfolgreich für die unterdrückte jüdische Bevölkerung im dritten Reich eingesetzt haben, durch die Verfilmung von Steven Spielberg ist das Wirken Oskar Schindlers der Nachwelt allerdings als eines der populärsten Beispiele erhalten geblieben. Zudem hat Schindler durch diese Rettung als Mitglied der NSDAP sowohl sein als auch das Leben seiner Verwand- und Bekanntschaft riskiert um der bedeutend großen Zahl jüdischer Gefangener ein lebenswertes Dasein zu ermöglichen. Er zeigte zwar keine politische Größe, doch durch sein soziales Denken und Handeln, was derzeit sicherlich genauso wichtig war, stellte er ein Vorbild für damalige und heutige Mitmenschen dar und regte sie an über das brutale Schreckensregime nachzudenken.
Inhalt
Wir sollten eine Unterrichtsstunde mit einem Thema, was das 3. Reich betrifft, gestalten. Also nahm ich Oskar Schindler. Schließlich haben viele Menschen ihm es zu verdanken, das sie noch leben und nicht in einem grausamen KZ arbeiten und sterben mussten.
In diesem Text geht es um die Biographie von O. Schindler. Wann er geboren wurde, wo er lebte, über das Naziregime (welchem er angehörte) und natürlich über seine Taten... (1327 Wörter)
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