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Mead: Symbolischer Interaktionismus

Alles zu Symbolischer Interaktionismus

Symbolischer Interaktionismus nach Mead


Wie der Name dieser Theorie schon sagt, werden Interaktionen stets symbolisch vermittelt, wobei das wichtigste Symbol die Sprache ist.
Während der klassische Rollenbegriff von einer Identitätsbildung in Form einer "monologischen" Rollenübernahme ausgeht, geht Mead von einem "dialogischen" Rollenbegriff aus. Das heißt Rekonstruktion und Interpretation der Rolle finden in Interaktion mit anderen statt.
Rollenhandeln erfolgt nach Mead in vier Schritten, unter der Voraussetzung, dass folgende drei Möglichkeiten der Handelnden gegeben sind: die Interpretation von Verhaltenserwartungen, die Differenz zwischen Erwartungen und Bedürfnissen sowie die Flexibilität in der Anwendung.
Im ersten Schritt definiert das Individuum die Situation und formuliert eine Rolle, die es seinem Interaktionspartner gegenüber einnehmen möchte. Die Erwartungen an diese Rolle sind jedoch nicht von Anfang an eindeutig.
Danach nimmt es die Rolle des Anderen an und verhält sich gemäß dessen Erwartungen. Dies nennt man auch "role-taking".
Im nächsten Schritt distanziert sich das Individuum von den Erwartungen und drückt seine eigenen Bedürfnisse aus.
Schließlich wird ein Kompromiss aus Erwartungen und Bedürfnissen geschlossen, welcher Individualität in die Rolle einbringt. Diese Ausgestaltung der eigenen Rolle nennt man auch "role-making".
Wechselseitige Interaktion gelingt nach Mead nur dann, wenn die Interaktionspartner sich gegenseitig ihre Identität zugestehen.
Im symbolischen Interaktionismus gibt es außerdem zwei Instanzen, das "Me" und das "I". Das "Me" ist das "erkennende Selbst". Das Individuum kann sich also mit den Augen des Anderen sehen und so die Rollenerwartung reflektieren, indem es sich selber zum Objekt macht. Das "I" ist die Spontanität des Individuums, welche nicht objektivierbar ist. Mit ihm ist für Individualität in der Rolle gesorgt.
"Me" und "I" zusammen bilden die Identität, das sogenannte "Self".
Die Fähigkeit, die Haltung eines anderen zu übernehmen, geht auf einen langen Sozialisationsprozess zurück, dessen Basis die Sprache ist und bei dem die Begriffe "Play" und "Game" eine große Rolle spielen.
Zuerst übernimmt das Kind beim "Play" die Haltung einer Person aus seinem direkten Umfeld und ahmt sie nach. Es nimmt hier die Rolle des "signifikanten Anderen" ein.
Im späteren Stadium der Sozialisation, dem "Game", übernimmt das Kind nicht nur die Haltung einer einzelnen Person, sondern vieler verschiedener Personen gleichzeitig, die sich nicht in seinem direkten Umfeld befinden. Allmählich nimmt es die Rolle des "verallgemeinerten Anderen" oder auch "generalisierten Anderen" an und kann sich nun auch die Haltung einer größeren sozialen Gruppe zu eigen machen.
Inhalt
Zusammenfassung des Symbolischen Interaktionismus nach Mead

Schwerpunkte: Symbolischer Interaktionismus, Klassischer Rollenbegriff, Rollenhandeln, role-taking, role-making, Instanzen (Me, I, Self), Play und Game (410 Wörter)
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