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Andorra: Charakterisierung des Tischlers

Alles zu Max Frisch  - Andorra

Charakterisierung: Tischler


Im Drama "Andorra" von Max Frisch geht es um den jungen Juden Andri, der Aufgrund seines Judentums von den anderen Bürgern Andorras ausgegrenzt und diskriminiert wird. Der Tischler ist ein Andorraner, der ebenfalls Vorurteile gegenüber Andri hat.
Der Tischler ist dick ("[...] hundert Kilo hab ich am Leib [...]" S. 32), spricht wie alle Andorraner ein altes, teilweise umgangssprachliches Deutsch und verwendet oft kurze Sätze, desseiden er prahlt mit seinen Fähigkeiten als Tischler. Es gibt jedoch Anzeichen darauf, dass er seinen Beruf nicht gut beherrscht. In Kapitel 3 erkennt er zB. das Holz nicht, aus dem Andri seinen Stuhl gefertigt hat ("[...] aber hierzulande wird mit andorranischer Eiche gearbeitet [...]" "Das ist Buche." S.32) und außerdem bildet er seinen Lehrling Fedri nicht gut aus, der nach 5 Jahren Lehre ("Wie lange arbeitest du bei Prader & Sohn?" "5 Jahre" S. 33) immer noch schlechte Stühle baut. Obwohl er selbst kein guter Tischler ist, wirft er Andri vor, das Tischlern "nicht im Blut" zu haben (S.32). Zudem meint er, der Jude wäre geldgierig ("Das ist's was deinesgleichen im Blut hat [...] Du kannst Geld verdienen Andri, Geld, viel Geld...") während er selbst Wucherpreise von Can für Andris Lehre verlangt ("Prader, das ist Wucher, 50 Pfund für eine Tischlerlehre, das ist Wucher." S. 14) und Andri einen Job bei den Bestellungen für sein Unternehmen gibt, da er denkt, dass Juden sehr gut mit Geld umgehen können und er dadurch mehr Gewinn erzielen kann ("Für jede Bestellung, die du herein bringst mit deiner Schnorrerei [...]" S.35). Der Tischler hat nicht allein Schuld am tragischen Ende des Dramas, bei dem Andri verurteilt wird. Trotzdem ist er beteiligt an der Ausgrenzung Andris, was er jedoch abstreitet (S. 29) um sich vor einer möglichen Bestrafung zu schützen. Das zeigt, dass der Tischler feige ist. Seine Vorurteile gegenüber Juden, seine Feigheit und seine Geldgier beeinflussen stark das Denken und Handeln des Tischlers. Das ist im 1. Bild gut zu erkennen, als der Tischler einen zu hohen Preis für Andris Lehre verlangte: Er sträubt sich dagegen, Andri auszubilden, weil er jüdisch ist, er verlangt eine zu hohe Summe, da er sehr aufs Geld bedacht ist und er traut sich nicht, Can die wahren Gründe für diesen Wucherpreis zu nennen.
Der Tischler ist ein "durchschnittlich" schlechter Mensch. Er hat eigentlich keine bösen Absichten, ist aber feige, geldgeil und rassistisch, was er sich selbst nie eingestehen würde. Ich habe keine besondere Meinung von ihm, da ich ihn nicht genug kennengelernt habe in diesem Drama, um seine Einstellungen und Charakterzüge zu beurteilen. Trotzdem empfand ich Abscheu gegen ihn, als er Andris verzweifelte Worte in Kapitel 3 einfach ignorierte.

Inhalt
Eine (kurze) Charakterisierung über den Tischler aus der Schullektüre "Andorra" von Max Frisch. (447 Wörter)
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