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Borchert, Wolfgang - Das Brot: Interpretation

Alles zu Wolfgang Borchert  - Das Brot

Interpretation ' Das Brot'



In der Kurzgeschichte " Das Brot" , verfasst von Wolfgang Borchert geht es um eine Frau, die nachts aufwacht und ihren Mann in der Küche mit einem Teller voller Brotkrümel ertappt.
Der Mann überlegt sich eine Ausrede, obwohl seine Frau ihn längst durchschaut hat.
Nachts wird eine Frau, um halb drei, durch ein Geräusch wach und merkt, dass ihr Ehemann nicht mehr im Bett neben ihr liegt. Sie geht nachsehen und findet ihn im Nachthemd mit einem leeren Teller mit Brotkrümeln in der Küche. Der Mann behauptet, dass er etwas gehört hätte. Dies wiederholte er öfters. Seine Frau aber hatte ihn durchschaut und konnte ihn nicht ansehen, weil sie es nicht ertragen konnte, dass er log, nachdem sie neununddreißig Jahren verheiratet waren. In diesem peinlichen Moment bemerken beide, wie alt der Partner gerade aussieht. Die Frau will das Licht ausschalten, damit sie den Brotteller nicht ansehen muss und fordert ihren Mann auf, ins Bett zu gehen. Nachdem beide im Bett liegen, hört sie, dass ihr Mann vorsichtig kaut. Sie tut so, als würde sie schlafen. Am nächsten Abend sagt sie ihrem Mann, dass er ruhig vier Scheiben Brot essen könne. Als Erklärung dafür, dass sie die Scheibe nicht will, sagte sie, dass sie das Brot nicht so gut vertrage. Weil er ihr nicht erzählt, warum er wirklich in der Küche war, schämt er sich.
Die Handlungen spielen sich im Schlafzimmer und in der Küche ab, teilweise auch im Korridor.
Die Hauptpersonen in der Geschichte werden weder mit Namen benannt noch das Aussehen genau beschrieben. Nur als beide in der Küche merken wie alt der Partner im Nachthemd schon aussieht, kriegt man einen kleinen Einblick davon. Das Alter des Mannes ist dreiundsechzig. Außerdem sind beide neununddreißig Jahre verheiratet. Im Text fällt besonders auf, das der Mann sich oft wiederholt, "Ich dachte hier wär' was" (Z. 13), " Ich hörte hier was. Da dachte ich, hier wäre etwas" (Z. 24) " Ja, das muss wohl draußen gewesen sein. Ich dachte, es wäre hier." (Z. 29). Das soll einem klar machen, wie unangenehm ihm diese Situation ist. Es hört sich so an, als wenn er sich mit dem Satz selbst überzeugen will, obwohl er genau weiß das er lügt. Das Wort 'kalt' kommt auch oft vor "Sie fühlte, wie die Kälte der Fliesen langsam an ihr hochkroch" (Z. 11-12) oder " ..Du erkältest dich noch. Auf den kalten Fliesen" (Z. 27-28). Dadurch wird beschrieben, wie trist diese Atmosphäre ist. Im Schlafzimmer wird das nach dem Geschehen in der Küche nochmal erwähnt, wie z.B. "Es ist kalt" (Z. 53). Im Text wird keine Spannung aufgebaut, es wird alles sachlich gehalten und bleibt in einer Ebene. So kann man sich voll und ganz auf die Gedanken und Gefühle der Personen konzentrieren. Man wird direkt auf die Geschehnisse aufmerksam und nicht durch viele Adjektive abgelenkt. Die Sprache ist sehr einfach, denn es kommen keine Fremdwörter oder allgemein schwierige Wörter vor. Deshalb kann man alles sehr gut verstehen. Es kommt wörtliche Rede vor, aber das was gesagt wird, ist sehr kurz gehalten. Der Text ist außerdem gefühllos, ohne richtige Emotionen. Dadurch das der Mann seine Frau anlügt und sie nicht versucht mit ihm darüber zu reden, merkt man, dass das Paar ziemlich verschlossen ist. Sie gehen einfach Problemen aus dem Weg. In dieser Kriegszeit war es wohl unangenehm über solche Dinge zu reden, z.B. wenn jemand Hunger hatte. Die Menschen wollen alles verdrängen und nicht an das Leid denke, dass ihr Leben erfüllt. Früher hat man nicht Gehörtes ausgetauscht und über alles geredet, dort war ewige Sprachlosigkeit. Das will der Autor auch einem klar machen. Ich finde das man in der Kurzgeschichte gut herauslesen kann, wie Beziehungen in der Kriegszeit abliefen. Im Gegensatz zu heute, wo man über wirklich alles redet, ist da die Verschwiegenheit an der Tagesordnung. Das finde ich sehr neu für mich, weil ich so etwas noch nicht oft erlebt habe und wenn es mal vorkommt, dann ist diese Situation sehr unangenehm. Deshalb wundere ich mich, wie die Menschen es dort ausgehalten haben. Für mich bleibt die Frage offen, wie diese Ehe halten konnte, wenn man über nichts spricht. Schließlich besteht eine Ehe nicht daraus, den Dingen seinen Lauf zu lassen, sondern auch über Dinge zu diskutieren und gemeinsam Lösungen zu finden.
Inhalt
In Wolfgang Borcherts Kurzgeschichte "Das Brot" geht es um ein älteres Ehepaar. Der Mann isst nachts heimlich ein Stück Brot in der Küche und gibt es seiner Frau gegenüber nicht zu, nachdem sie ihn ertappt hat. (760 Wörter)
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von unbekannt
Schlagwörter
Kurzgeschichte | Interpretation | bekannteste Kurzgeschichte Borcherts | Sprachlosigkeit in schwieriger Zeit (Krieg)
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